In einer dramatischen und leider auch teilweise seitens der Gastgeber überaus unfair geführten Partie gewinnt die 1. Herren verdient mit 2:1 beim Tabellenzweiten Croatia und fährt so die Punkte Nr. 27, 28 und 29 ein.
Zweifacher Torschütze zum 0:1 (26. Minute) und 0:2 (33. Minute) war Käpt´n Andy Bechthold. Ausser dem Gegentreffer zum 1:2 in der 40. Minute langte es für den Gastgeber nicht zu weiteren Treffern. Überragender Spieler auf Seiten des ATSV war aber nicht der zweifache Torschütze Bechthold sondern Keeper Jan Mehlhorn der heute mit seinen Paraden den Gegner zur Verzweifelung brachte und gleich mehrfach 100%-ige Torchancen zu Nichte machte!
Negativer Höhepunkt in einer äusserst hart geführten Partie war der Ausraster einiger Croatia-Akteure und Zuschauer in der Nachspielzeit, bei der Trainer Müller und Lennart Barge am Spielfeldrand mit Fausschlägen und Tritten verletzt wurden und das Spiel kurz vor dem Abbruch stand!! Glücklicherweise wurde niemand ernsthaft verletzt...
Vorzeichen und Spielverlauf:
„Never change a winning team“ – nach dieser Prämisse hätte Trainer Wolle Müller sicherlich gern gehandelt vor dem Spiel beim Tabellenzweiten Croatia, der bis dato noch kein Spiel zuhause verloren hatte und die beste Abwehr der Bezirksliga Nord stellt. Leider war es aber nicht möglich exakt dieselbe Mannschaft aufzubieten, die am Vorwochenende die wichtigen 3 Punkte gegen Condor II geholt hatten denn mit Basti Bruhn (krank), Joschka Grunwald und Malte Kohlsaat (beide im Urlaub) fehlten schon mal 3 Spieler, die gegen Condor II in der Anfangsaufstellung standen.
Da Trainer Müller bewusst defensiv gegen die spielstarken Kroaten beginnen wollte, musste auch Torjäger Fliden Lleshi in den sauren Apfel beissen und auf der Bank Platz nehmen. Für ihn kam der wesentlich defensivere Italo Cruse in die erste 11, ein taktischer Schachzug der sich noch auszahlen sollte! So begann de ATSV mit der schon so viel zitierten „falschen 9“ und empfing den Gastgeber mit zwei hintereinander stehenden Viererketten, die zusammen mit den beiden Offensivspielern Bechthold und Timm ein Defensiv-Bollwerk darstellten.
Croatia begann eher vorsichtig und ließ den Ball zunächst minutenlang durch die eigenen Reihen laufen ohne dabei Raumgewinn verzeichnen zu können. Der ATSV verschob ähnlich gut wie gegen Condor II und lies Croatia ab der Mittellinie keinen Raum für gefährliche Aktionen. Erst in der 22. Minute wurde es da erste mal richtig brenzlig vor dem Kasten von Keeper Mehlhorn, als ein gegnerischer Stürmer allein auf ihn zulief und den Ball aus ca. 10m rechts unten einschieben wollte. Mit einem Klasse-Reflex schnellte seine linke Hand raus und lenkte den Ball zur Ecke – der Beginn einer wundervollen Freundschaft zwischen dem Spielball und Mehlhorn an diesem Tag… ;-)
Nur 2 Minuten später holte er einen direkt getretenen Freistoß aus ca. 20m aus dem rechten Torwinkel und sorgte für Szenenapplaus der Zuschauer auf beiden Seiten. In der 26. Minute erkämpfte sich der heute wieder blendend aufgelegte Routinier Jan Bruchanski auf seiner linken Seite den Ball, ging bis ca. 20m vor das Croatia-Gehäuse und passte mustergültig zu Andy Bechthold, der sich diese Gelegenheit nicht nehmen ließ, in bester Robben-Manier nach Innen zog und den Ball zum durchaus überraschenden 0:1 ins linke Eck schob. Croatia-Keeper Josipovic war zwar noch dran aber konnte dem Ball keine entscheidende Richtungsänderung mehr geben.
In der 30. Minute war Keeper Mehlhorn erneut im Fokus als er einen Schuß aus kurzer Distanz durch geschicktes Herauslaufen entschärfen konnte und so eine weitere 100%-ige Torchance von Croatia zu Nichte machte. Direkt im Gegenzug verzog Marius Timm per Direktabnahme aus 5m nur knapp nachdem ein Croatia-Spieler ihm den Ball mustergültig per Kopfballverlängerung serviert hatte. Auch ´ne 100%-ige Chance, die nicht genutzt wurde…
Käpt´n Andy Bechthold, der heute erneut mit großartigem Einsatz, einem enormen Laufpensum und großer Torgefährlichkeit glänzte, machte in der 33. Minute sein Doppelpack klar als er aus spitzem Winkel und ca. 7m Torentfernung durch Freund und Feind hindurch zum 0:2 ins rechte untere Eck einnetzte und so für Riesenjubel auf Ahrensburger Seite und tiefer Frustration auf Seiten von Croatia sorgte. Leider sollte sich dieser Frust bei Croatia im Verlaufe des Spieles noch mehrfach und heftig zeigen und für die bereits eingangs erwähnte Eskalation sorgen… L
Croatia kam nun mit Wut und Frust im Bauch ein ums andere mal vor das ATSV-Gehäuse und sorgte für reichlich Alarm im ATSV-16er. Keeper Mehlhorn hielt teilweise sensationell bis zur 40. Minute alles was auf seinen Kasten kam aber beim Kopfball von Ivan Ancic zum 1:2 war er dann doch machtlos. Eine einzige Unachtsamkeit in der ATSV-Defensive, die bis dato eine hervorragende Gesamtleistung abgeliefert hatte, reichte Croatia zum Anschlusstreffer, der aus Sicht des ATSV natürlich zu einem ungünstigen Moment fiel.
Thore Seehaase hatte dann in der 44. Minute nach Freistoß von Bechthold sogar noch die Riesenmöglichkeit zum 1:3 aber sein Kopfball-Wischer aus ca. 4m flog um Zentimeter rechts an Pfosten vorbei. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Röschke zur Pause, die den Ahrensburgern sicherlich gerade Recht kam.
In unveränderter Aufstellung kam der ATSV nach der Pause zurück auf´s Feld, Croatia hingegen hatte gewechselt und den ungemein torgefährlichen Hammoud gebracht, der offensichtlich von Trainer Madjewski zunächst geschont wurde. Hammoud legte auch gleich furios los und verlangte Thunecke und Wittstock auf der rechten Abwehrseite gleich mehrfach so einiges ab. Beiden gelang es aber ein ums andere mal die Aktionen zu blocken oder zu bereinigen.
Wie in der 1. Halbzeit verschob die gesamte Mannschaft immer wieder geschickt und taktisch diszipliniert auf die Ballnahe Seite und machte den Raum für die Gastgeber ab der Mittellinie verdammt eng. Croatia biss sich fast im wahrsten Sinne des Wortes an dieser Taktik die Zähne aus und wenn dann doch mal ein Angriff mit einem Torabschluss endete, war stets Keeper Mehlhorn, der heute sein bisher bestes Spiel für den ATSV bestritt, zur Stelle und klärte die Situation. So auch z.B. in der 62. Minute als er einen höchst gefährlichen Schuß aus halblinker Position und ca. 20m Entfernung mit einer akrobatischen Parade zur Seite lenkte. Mit zunehmender Spieldauer glich das Spiel nun einem Anrennen des Gastgebers, das nur gelegentlich durch Entlastungskonter unterbrochen wurde. Immer wenn Croatia in aussichtsreicher Position zum Abschluss kam, warf sich ein ATSV-Recke (Wittstock, Thunecke, Bruchanski, Seehaase etc.)dazwischen, hatte eine Fußspitze vor dem Ball oder konnte anders im letzten Moment klären. Glück hatte der ATSV in der 65. Minute als der Ball nach einem Schuß aus ca. 16m gegen den rechten Innenpfosten und von dort zurück ins Spielfeld prallte!
Ab der 80. Minute konnte sich der ATSV häufiger aus der Defensive befreien und Konter starten, die aber leider meist nicht zu Ende gespielt wurden weil es an Anspielstationen oder auch die Kraft fehlte…
Erneut Glück hatte der ATSV in der 85. Minute als das gute Schiedsrichtergespann den erzielten Treffer wegen Abseitsstellung nicht gab. Das war ´ne knappe Entscheidung… Spätestens ab dieser Aktion wurde das ohnehin schon grenzwertige harte und teilweise unfaire Spiel des Gastgebers überhart und drohte zu eskalieren. Leider wurde diese Situation häufig von den Croatia-Zuschauern und Ersatzspielern noch zusätzlich angestachelt und auch die Ahrensburger Bank wurde von Provokationen nicht verschont…L
Zur Eskalation kam es dann in der Nachspielzeit nachdem Steffen Guttenberger beim Versuch einen Einwurf auszuführen nahezu an der Aussenlinie umgerannt wurde weil der Croatia-Spieler der Meinung war das er Einwurf hätte. Binnen weniger Sekunden kam es zu einer massiven Rudelbildung direkt neben der Auswechselbank des ATSV, bei der die schon erwähnten Tätlichkeiten in Richtung Trainer Wolle Müller und Spieler Lennart Barge passierten. Traurig dass so was immer wieder vorkommt…
Nach einer Unterbrechung von ca. 7 Minuten pfiff Schiedsricher Röschke das Spiel wieder an. Nur ca. 30 Sekunden später musste der Croatia-Spieler Suton dann mit glatt Rot vom Feld weil er direkt vor den Augen des Schiedsrichters Bene Lamprecht mit einem Foul niedermähte, dass ebenfalls einer Tätlichkeit gleichkam. Eine Minute später erfolgte der Abpfiff, den natürlich alle anwesenden Ahrensburger herbeisehnten, nicht nur der 3 Punkte wegen sondern weil weitere Übergriffe zu befürchten waren!
Fazit:
Tolle Leistung jedes einzelnen ATSV-Akteures, die als Mannschaft hier beim Tabellenzweiten sowohl sportlich als auch charakterlich einer Extremsituation standgehalten haben und damit so was wie ihre „Gesellenprüfung“ in der Bezirksliga Nord abgeliefert haben!!
Erneut einen großen Dank an unsere mitgereisten Fans, die uns mal wieder klasse unterstützt haben
Nächste Woche am Sonntag, 02.03. um 15:00, ist der aktuelle Tabellenzwölfte TuS Berne zu Gast, gegen den die kleine Siegesserie von 2 gewonnenen Spielen nach der Winterpause fortgesetzt werden soll.
Aufstellung: Mehlhorn, Barge (66. Lamprecht), Bruchanski, Thunecke, T. Seehaase (72. Bajrami), Cruse, Kratz (46. Dede), Wittstock, Guttenberger, Timm, Bechthold
