Geschichte

1874 Erst 63 Jahre nachdem Turnvater Jahn im Jahre 1811 auf der Hasenheide in Berlin den ersten Turnplatz eingerichtet hatte, trafen sich am 10. Juli turnbegeisterte Männer und gründen den Ahrensburger Männer Turn Verein.
1882 Gründungsurkunde von 1882Bereits nach acht Jahren kommt es am 28. Juli zur Auflösung des Vereins, der am 31. Juli des gleichen Jahres als Ahrensburger Turner Bund v. 1882 neu ins Leben gerufen wird.
1883 Dem nahtlosen Übergang wird ein Jahr später durch Streichung des „v. 1882“ im Vereinsnamen Rechnung getragen. Gleichzeitig entscheidet man sich für die Vereinsfarben blau-weiß-rot.
1890 Waren die Männer in den ersten Jahren nur unter sich, so denkt man ernsthaft an den Nachwuchs und gründet am 23. Juli nach langer Debatte im Turnausschuss eine männliche Jugendabteilung (Mindestalter: acht Jahre), die in den Anfangsjahren wegen zu geringer Beteiligung mehrmals in Frage gestellt war.
1892

Bei dem neu gegründeten Trommler- und Pfeiferkorps (dem heutigen Spielmannszug) gibt es die gleichen Probleme wie bei der Jugendabteilung.

Waren die Männer sportlich allein, so sorgten sie dafür, durch häufige gesellige Veranstaltungen bei den Frauen etwas gut zu machen. Kränzchen, Maskeraden, Unterhaltungsabende, jahreszeitliche Vergnügungen und Nachtwanderungen gaben reichlich Möglichkeiten gemeinsamen Vergnügens. Jeder Mann hatte für das Fest eine Dame frei. Das Linksrumtanzen wurde in den meisten Fällen nicht gestattet.

Die monatliche Pacht für das Vereinslokal beträgt 2 Mark und 50 Pfennige. Die Turnhalle, im Besitzt des Vorsitzenden und Vereinslokalwirtes, bekommt anstelle von Sand einen neuen Lehmboden.

1898 Erste Teilnahme am Deutschen Turnfest in Hamburg.
1911 Am 9. Oktober ist es so weit: Der Turnrat beschließt einstimmig die Bildung einer Damenriege.
1913

Im Sommer des Jahres soll Baden und Schwimmenim Programm aufgenommen werden. Allerdings muss der Turnrat diesbezüglich Kontakt zu Seiner Exzellenz Graf von Schimmelmann aufnehmen.

Die Teilnahme am Deutschen Turnfest in Leipzig ist ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

1914 Die Planungen für das 40-jährige Stiftungsfest im Juli sind überschattet von den politischen Wirren in Europa. Der Erste Weltkrieg beeinträchtigt die sportlichen Aktivitäten sehr.
1915 Werden im Januar bereits die ersten Gefallenen betrauert, so registrierte man ein Jahr später, dass von 154 Vereinsmitgliedern 99 zum Kriegsdienst eingezogen waren. Davon kehrten 17, zumeist junge Männer, nicht mehr in die Heimat zurück.
1920 Anfang der 20er-Jahre kommt sehr viel Bewegung in den Verein, denn das Turnen steht nicht mehr allein im Mittelpunkt des Sportgeschehens. Fußball, Handball, Faustball und Leichtathletik ergänzen fortan das Sportprogramm. Negativ begleitet wird der sportliche Aufschwung durch die einsetzende Geldentwertung
1923 Vor der Stabilisierung des Geldmarktes stiegen die Mitgliedsbeiträge auf 3.000 Mark monatlich.
1924 Das Vereinsvermögen beträgt am 26. Januar die Summe von 39.295.614,54 Mark. Im März gleichen Jahres findet dieser Spuk durch die Einführung einer neuen Währung ein Ende.
1926 Die Handballerentwickeln weitere sportliche Aktivitäten und zeigen bei den ersten Arbeiten auf dem Stormarnplatz ihre Qualitäten im Umgang mit Schaufel und Schubkarre. Die sportliche Nutzung des Stormarnplatzes nimmt Form und Gestalt an. Während der Verein eine Anleihe von 1.000 Mark aufnimmt, stellt die Gemeinde Ahrensburg eine Bürgschaft zur Verfügung.

 

Der sich immer mehr belebende Rasensport zwingt die Vereinsleitung, neben dem Turnrat neue Posten mit Sitz und Stimme im Vorstand zu besetzen.

1930 Viele Menschen sind Anfang der 30er-Jahre von den schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen betroffen, was sich auf das Vereinsgeschehen sehr negativ auswirkt.
1933 Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Januar ist aus dem Vorsitzenden über Nacht ein Führer geworden, und Begriffe wie „Wehrturnen“, „Pflichtjahr“ und „Turnappell“ finden Eingang in den Sprachgebrauch des Vereins. Der bisher unpolitische Sport muss sich plötzlich politisch orientieren.
1934

Auf der Jahreshauptversammlung am 27. Januar sagt der Vorsitzende zum Schluss: „Gemeinschaftsgeist und eiserner Mut, nicht Hochmut, können Früchte tragen, und Pflichtbewusstsein sowie Amtspflicht müssen wieder Geltung haben. Jedes unturnerische Benehmen muss fallen.“ Anstelle von „Gut Heil!“ grüßt jeder zum Schluss mit „Heil Hitler!“.

Mitgliedschaften im Sportverein werden von Mitgliedschaften in politischen Organisationen abhängig gemacht.

1935 Im Februar erfolgt die Übernahme des Einheitssatzung des Reichsbundes für Leibeserziehung unter gleichzeitiger Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Ahrensburg.
1936 Die Auflösung der Deutschen Turnerschaft am 30. September stimmt viele sehr traurig.
1939

Der Zweite Weltkrieg beeinträchtigt den Vereinssport sehr stark. Politische Organisationen wie  SA, HJ und BDM beherrschen die Szene.

Protokolle und anderweitige Aufzeichnungen dieser Zeit fehlen.

1943 Der heutige Name „Ahrensburger Turn- und Sportverein von 1874“ wird unserem Verein gegeben. Der Ahrensburger Turnerbund, der Sportklub Ahrensburg und der Ahrensburger Tennis- und Hockeyclub schließen sich zu einem Großverein zusammen. Diese Vereinigung war nicht nur kriegsbedingt oder von den Nationalsozialisten erzwungen, sie entsprach vielen voraus gegangenen Versuchen eines Zusammenschlusses. Ein großer Verein wurde als Gewähr für eine sichere Zukunft gesehen.
1945 Gründungsurkunde von 1945Erstaunlich ist, dass bereits drei Monate nach Kriegsende, am 23. August, sich Ahrensburger Männer und Frauen in der Gastwirtschaft von Hermann Brandt zur Neugründung eines Sportvereins treffen. Der neu gegründete Ahrensburger Turn- und Sportverein v. 1874 e. V. löst den durch die Militärregierung aufgelösten alten Verein ab.
1946 Die von der Mitgliederversammlung am 24. September einstimmig beschlossene Satzung weist folgende Sportarten aus:
Fußball Geräteturnen Tischtennis Leichtathletik
Handball Gymnastik Tennis Hockey
Faustball Sommerspiele Tanzen Kegeln
Rugby Schwimmen Wandern Schach
Boxen      

Hiervon sind einige Sportarten nie zum Tragen gekommen, andere haben dafür das sportliche Angebot erweitert.

Die Sportfreunde aus dem Hagen, mit Boxen, Leichtathletik, Handball und Turnen in einer Abteilung zusammen gefasst, haben nach einem kurzen Gastspiel im Jahre 1947 ihren eigenen Sportverein gegründet. Die aufwärts gerichtete Entwicklung im ATSV wird dadurch nicht beeinträchtigt.

1948 Mit der Wiedereröffnung der Badeanstalt Bredenbeker Teich melden sich die Schwimmer zu Wort, die allerdings erst Jahre später in der Badeanstalt Buchenkamp einen Trainingsbetrieb aufnehmen können. Neben der großen Turnabteilung - auch ein Sammelbecken für Schwimmer, Faustballer und Leichtathleten - sind es die Fußballer und Tischtennisspieler, die eine eigenständige Abteilung bilden. Vor allem der Zustrom jugendlicher Mitglieder lässt den Verein von Jahr zu Jahr wachsen.
1957 Im Sommer fahren erstmals Kinder und Jugendliche in ein Zeltlager auf die Insel Sylt.
1958 Unterschiedliche Auffassungen über die finanzielle Eigenständigkeit der Fußballabteilung zwischen Vereinsvorstand und Abteilungsleitung führen zu heftigen Streitigkeiten, wobei die Trennung vom Hauptverein angestrebt, letztlich aber verhindert werden kann.
1963 Die Zahl der Schwimmer, vor allem im Kinder- und Jugendbereich, ist so angewachsen, dass am 6. September eine eigenständige Abteilung gebildet werden kann. Mitentscheidend für diese Entwicklung ist die Freigabe des Lehrschwimmbeckens in der Mittelschule und die Eröffnung des Ahrensburger Freibades.
1964 Die in Ahrensburg existierende Versehrtensportgruppe findet bis zu ihrer Verselbständigung über Jahre im ATSV eine sportliche Heimat.
1967

In diesem Jahr verzeichnen wir erstmalig das Erscheinen einer vereinseigenen Zeitschrift. Der Sportreport ist geboren.

Zeitgleich wird die Bildung einer Karateabteilung befürwortet.

1969 Der Verein, zwischenzeitlich auf über 2.000 Mitglieder angewachsen, entschließt sich zur Einstellung eines hauptamtlichen Sportlehrers und stellt Überlegungen zum Bau eines Vereinslokals mit einer Kegelbahn an.
1971

Die Tischtennisabteilungen des ATSV und des SV Großhansdorf gründen am 28. Juni die Spielergemeinschaft TTG 207, die über Höhen und Tiefen noch heute Bestand hat.

Prellball, ein von Turnern bevorzugtes Hallenspiel, verzeichnet so viele Interessenten, dass die Bildung einer eigenen Sparte verwirklicht wird.

1973

Obwohl der ATSV nach dem Krieg zu den Gründungsvereinen des Kreissportverbandes Stormarn zählte, kündigte man 1948 die Mitgliedschaft und orientierte sich nach Hamburg. Erst am 1. Januar 1973 kommt es zur Kursänderung und damit zur erneuten Mitgliedschaft im Kreissportverband Stormarn sowie gleichzeitig zur Mitgliedschaft im Landessportverband Schleswig-Holstein. Die Mitgliedschaften in einigen Fachverbänden des Hamburger Sportbundes bleiben dadurch unberührt.

Die Leichtathleten, bisher zur Turnabteilung gehörend, werden auf Vorstandsbeschluss eine selbständige Abteilung.

1974 Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm, in das alle Abteilungen und Sparten einbezogen sind, feiert der ATSV sein 100-jähriges Vereinsjubiläum.
1976

Am 31. Januar erfolgt die Graduation (Gründung) der „Castle Ghosts“ als American-Sqare-Dance-Gruppe im ATSV.

Die Volleyballer haben zwischenzeitlich Abteilungsstärke erlangt.

Zwanzig tanzsportbegeisterte Paare bilden am 5. Oktober 1976 eine Tanzsportsparte, die sich im Laufe der Jahre zu einer der mitgliederstärksten Abteilung des Vereins entwickelt.

1980 Mit der Einweihung des Vereins- und Jugendhauses und der Inbetriebnahme der Bowlingbahn bildet sich eine diesbezügliche Sportgruppe.
1981 Nichtauslastung und finanzielle Überlegungen führen zur Trennung von dem/der hauptamtlichen Sportlehrer/-in.
1982

Im April wird der Bau von Tennisplätzen am Reeshoop genehmigt, und am 28. September findet die Gründungsversammlung Tennis statt.

Der Erweiterte Vorstand gibt im Dezember seine Zustimmung zum Bau der Tanzsportübungsstätte auf dem Areal des ATSV.

1983 Auf Schusters Rappen die Natur zu genießen war der Wunsch einiger Mitglieder und führt zur Bildung der Wandersparte.
1984 Obwohl bereits seit 1979 in der Turnabteilung Skigymnastik angeboten wurde, kommt es erst fünf Jahre später zur Gründung der Skisparte. Auch die Schachsparte wird am 11. Mai ins Leben gerufen. 
1985 Dem ATSV wird die Sportplakette des Bundespräsidenten als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports verliehen.
1986 Die Basketballer, seit dem 16. März 1973 Sparte der Turnabteilung, werden eine eigenständige Abteilung.
1987 Initiiert durch einige Ahrensburger Ärzte nimmt am 20. Januar die Herzsportgruppe den Übungsbetrieb auf.
1988 Auf dem ATSV-Ball kann das 4.000. Mitglied des Vereins geehrt werden.
1990 Mit Badminton wird das sportliche Angebot erweitert.
1996 Trendsportarten sind gefragt. Die Bemühungen um Platzmöglichkeiten für Beach-Volleyball werden weiter verfolgt.
1997 Der hauptamtliche Geschäftsführer nimmt mit Jahresbeginn seine Tätigkeit auf.
1998 Im Kursverfahren findet erstmalig Inlineskating große Resonanz und erscheint erweiterungsfähig.
1999

Der Verein feiert sein 125-jähriges Bestehen.

Nachdem einige Abteilungen bzw. Mannschaften bereits seit längerem eine eigene Website besitzen, startet am 9. September die eigene Internetpräsenz des ATSV unter der Adresse www.atsv.de mit einer ersten Baustelle.

2002 Am 14. Januar geht die neue Website des ATSV mit einem umfangreichen Informationsangebot online.