Emotionale Preisverleihung

Lennart Sievers (Ahrensburger TSV). Foto Jürgen Nuppenau.Lennart Sievers (Ahrensburger TSV), Svenja Frobel und das Schwimmteam der SG Stormarn Barsbüttel triumphieren bei Sportlerwahl des Jahres

Felix Buske/ssi

Bad Oldesloe - Adelbert Fritz unterstrich gleich zu Beginn seiner Rede die Bedeutung der Veranstaltung: „Das ist für uns immer der sportliche Höhepunkt eines jeden Jahres“, sagte der Vorsitzende des Kreissportverbandes (KSV) Stormarn am Freitagabend im Foyer der Sparkasse Holstein in Bad Oldesloe. Wieder einmal hatten die Organisatoren einen würdigen Rahmen geschaffen, um Stormarns Sportler des Jahres 2018 vor geladenen Gästen zu ehren. Sportjournalist Henrik Bagdassarian führte als Moderator geschickt durch den kurzweiligen Abend, der mit Einlagen von Niklas Reimers alias „Empathy“ musikalisch begleitet wurde und mit einem gemeinsamen Essen ausklang.

Nachdem Fritz um kurz nach 19 Uhr die in diesem Jahr vom Schwimmsport dominierte Ehrungsveranstaltung eröffnet und Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein, sowie Landrat Dr. Henning Görtz ihre Grußworte an die Gäste gerichtete hatten, folgte schnell der emotionale Höhepunkt des Abends.

Tränen der Freude

Als klar war, dass Schwimmerin Elea Linka von der SG Stormarn Barsbüttel bei der Wahl zu Stormarns Sportlerin des Jahres auf Platz drei gelandet war und Bagdassarian verkündete, dass Karatekämpferin Pauline Sattler (TSVReinbek) die Zweitplatzierte ist, schlug Svenja Frobel beide Hände vor ihr Gesicht. Die 30-Jährige brach in Tränen aus und konnte ihr Glück kaum fassen. Dass die an einer Lernbehinderung leidende Schwimmerin zu Stormarns Sportlerin des Jahres 2018 gewählt wurde und 300 Euro Preisgeld erhielt, rührte die Trittauerin sichtlich. „Ich war total überrascht davon und habe mich einfach riesig gefreut“, begründete Frobel ihren emotionalen Ausbruch.

Der Titel dürfte der 30-Jährigen weiteren Auftrieb geben. Denn auf die Schwimmerin wartet ein ereignisreiches Frühjahr. Im März wird sie zu den Special Olympics World Games in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen. Das Ticket für die WM für Sportler mit geistiger Behinderung löste Frobel im vergangenen Jahr bei den Special Olympics Nation Games in Kiel. Dort gewann sie über 100 Meter Brust, 25 Meter Schmetterling und mit der 4x50-Meter-Freistilstaffel jeweils Gold. Mit nur zwei Leserstimmen mehr hatte Frobel nun auch bei der Sportlerwahl die Nase vorn.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Noch knapper war die Entscheidung bei den Herren ausgefallen. Alle drei Nominierten lagen nach Auswertung der Leser- und Jurystimmen gleichauf. Entsprechend gab letztlich das Leservoting den Ausschlag. Und hier hatte Lennart Sievers die meisten Stimmen gesammelt. Der 21-jährige Triathlet wohnt zwar mittlerweile in der Nähe des Olympiastützpunktes in Saarbrücken und startet in der Triathlon-Bundesliga für DSW Darmstadt, betonte in seiner Dankesrede aber seine Verbundenheit zum Kreis Stormarn: „Ich bin nach wie vor auch für den Ahrensburger TSV startberechtigt, was mir sehr wichtig ist“, sagte der gebürtige Ammersbeker, der bei seinen Besuchen in der Heimat regelmäßig auch an lokalen Laufveranstaltungen teilnimmt. Der Blondschopf hatte im vergangenen Jahr in Israel bei der U 23-Europameisterschaft über die olympische Distanz (1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) Platz 24 belegt und war in der Triathlon-Bundesliga als Gesamt-Achter in den Top ten gelandet.

Sievers verwies als Stormarns Sportler des Jahres Karateka Sascha Veldung von derTSVReinbek und Tischtennisspieler Wang Yansheng vom SV Siek auf die Plätze zwei und drei.

SG Stoba räumt ab

Ebenfalls knapp fiel das Ergebnis bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres aus. Dort setzte sich das Damenschwimmteam der SG Stormarn Barsbüttel durch, das im vergangenen Jahr in der 2. Bundesliga überraschend Silber geholt hatte und sich nun über den Titel und 500 Euro für die Mannschaftskasse freuen konnte. Auf Platz zwei folgten die Abteilungsreiter des RFV Zarpen, die Landesliga-Fußballer des SV Preußen Reinfeld landete auf dem Bronzerang. „Wir freuen uns sehr darüber, Mannschaft des Jahres geworden zu sein und mit Elea Linka auch noch eine Einzelnominierte gestellt zu haben, die bei den Sportlerinnen Dritte geworden ist“, zeigte sich Trainer Constantin Depmeier entsprechend zufrieden.

Linka und zwei weitere Mitglieder der SG Stormarn Barsbüttel wurden darüber hinaus noch persönlich ausgezeichnet: die Zwillingsschwestern Laura und Lisa Sophie Selle erhielten neben Linka den mit 1000 Euro dotierten Talentförderpreis, den die Sparkassen-Stiftung und der KSV Stormarn in diesem Jahr zum mittlerweile achten Mal vergab. Ebenfalls mit dem Talentförderpreis bedacht wurden Pauline Sattler und ihre Teamkameradin Corre Ansehl aus der Karatesparte derTSV Reinbek, sowie die Basketballerin Louisa Moritz vomAhrensburgerTSV.

Sonderpreis für Kehbein

Eine Neuerung stellte in diesem Jahr der Sonderpreis dar. Dieser soll fortan für besonderes Engagement im Sport oder langjährige, besonders erfolgreiche Sportler-Karrieren vergeben werden. Der Premierenpreis ging an Barbara Kehbein vom VfL Oldesloe. Passenderweise ist die 49-Jährige seit über 30 Jahren als Schwimmerin erfolgreich – und unterstrich damit, dass der Freitagabend im Foyer der Sparkasse Holstein ganz im Zeichen des Schwimmsports stand.

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 18.02.2019

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