Eckernförde 2023: Skaten, Sonne, Sprayfarbe und Spaß am Meer
am 24.05.2023 von Linus
Kleiner Tipp: Bei uns Trainern ist Himmelfahrt 2024 bereits für eine neue Auflage freigehalten. Wenn ihr also (wieder) mitwollt, blockiert euch das Wochenende vom 09.05.2024 bis zum 12.05.2024 schnell im Kalender. Nähere Infos folgen, sobald die Planung konkreter wird.
Donnerstag
Am Himmelfahrtsdonnerstag sammelten sich um 09:30 auffällig viele Kinder und Jugendliche auf dem Parkplatz des Schulzentrums am Heimgarten neben drei Neunsitzer-Bussen. Es war endlich wieder so weit: Das nächste Kinder- und Jugendlichen-Trainingslager (aka. Inlineskate-Wochenende) stand an.
Nachdem alle Briefumschläge eingesammelt und alle Koffer, Rucksäcke und Kinder in den Bussen verstaut waren, konnte die Reise beginnen. Mit einer positiv angespannten Spannung machten sich die von den Trainern gesteuerten Busse auf den Weg über Kiel nach Eckernförde.
Pünktlich zum Mittagessen fuhren die drei Busse als Karawane bei der Jugendherberge vor. Bei dieser ersten Mahlzeit wurden die Trainer wiederholt mit der Frage gelöchert, wer denn nun mit wem ein Zimmer teilen dürfe. Doch es musste Geduld bewahrt werden, erst nach dem Essen durfte - mit dem Bettwäschebündel bepackt - unser Gang erobert und das zugeordnete Zimmer gefunden werden.
Zu diesem Zeitpunkt stießen auch die letzten Fehlenden zu uns. Kaja hat mit den Trainerinnen Tomke und Lia die äußerst ehrenhafte Aufgabe auf sich genommen, mit der Bahn (und leider auch Schienenersatzverkehr) nach Eckernförde anzureisen, weil die 30 Personen einfach nicht in die drei Busse passen wollten. Dafür sind alle Busfahrer ihnen sehr dankbar, weswegen ihre Zimmergenossinnen Kaja auch bereitwillig ihr Bett bezogen haben, während sie vom Bahnhof abgeholt wurde.
Nachdem die Zimmer bezogen wurden, ging es auch direkt zur ersten Trainingseinheit nach Gettorf auf die professionelle Speedskating-Asphaltbahn. Abends (und zurück in Eckernförde) wurde der Hinterhof der Jugendherberge unsicher gemacht, bevor die Bettzeit gekommen war und allen Zimmern eine gute Nacht gewünscht wurde.
Freitag
Nach einer quasi fast ruhigen Nacht (die Zimmertüren hatten sich offenbar eigenständig zum Klopfstreich entschlossen) wurden alle Zimmer um 06:45 pünktlich zum Frühsport geweckt. Nachdem die Toilettenschlange abgebaut und auch die Trainerinnen wach waren, ging es um 07:00 das erste Mal hinunter zur Ostsee. Am Eckernförder Strand wurden gemeinsam einige Sportübungen und Spiele von mehr oder weniger wachen Sportelnden absolviert. Danach ging es flink zurück zur Jugendherberge, um das verdiente Frühstück (und im Falle der Trainertischs insbesondere den Kaffee) zu genießen.
Nach dem Frühstück ging es direkt weiter mit dem ersten speziellen Programmpunkt. Jede und jeder erhielt ein weißes T-Shirt, welches mit Schablonen und Textil-Sprayfarbe zu einem Meisterwerk werden sollte.
Außerdem galt es noch, eine wichtige Sondermission zu erfüllen. Katja hat im April die kleine Merle auf die Welt gebracht. Als Willkommensgeschenk sollte ein weiteres weißes T-Shirt in Babygröße besprayt werden. Tatsächlich hatte Katja sich, Max und Merle auch kurzfristig für den Nachmittag als Besuch angekündigt. Daher musste das Geschenk direkt am Vormittag noch schnell gebügelt werden, um die Farbe zu fixieren.
Während die anderen T-Shirts trockneten, wurde die zweite Trainingseinheit absolviert. Diesmal blieb eine Trainingsgruppe in Eckernförde, da wir die dortige Sporthalle nutzen durften. Herzlichen Dank an den EMTV für diese Möglichkeit.
Nach dem Training ging es für alle Trainingsgruppen auf direktem Wege in die Innenstadt von Eckernförde. Dort wurden dann auch Katja, Max und Merle (bei einem Fischbrötchen) entdeckt, sodass das Willkommensgeschenk überreicht werden konnte.
Nach einem Eis durften die Kinder und Jugendlichen dann noch in eigenen Kleingruppen durch die Innenstadt bummeln. Pünktlich zur abgesprochenen Uhrzeit waren alle zurück, überraschend viele von ihnen mit einer Tüte aus der Bonbonkocherei Eckernförde.
Zurück in der Jugendherberge wurde zunächst zu Abend gegessen. Danach galt es, wichtige Aufgaben auszuführen. Einerseits wurden bei allen Skates ein wenig Rollenpflege durchgeführt. Es ist beispielsweise regelmäßig notwendig, die Rollen auszubauen, die Kugellager zu reinigen und die Rollen in anderer Aufteilung wieder einzubauen, um eine gleichmäßige Abnutzung zu erreichen. Andererseits wartete ebenfalls ein großer Stapel T-Shirts darauf, gebügelt zu werden (worum sich glücklicherweise nicht die Kinder kümmern mussten).
Samstag
Nach einer vergleichsweise deutlich ruhigeren Nacht wurde am Samstag (wieder um 06:45) ein Zimmer mit der besten Trainer-Gesangsstimme und "Happy Birthday" geweckt, weil ein 10. Geburtstag zu feiern war. Die anderen Zimmer wurden nicht ganz so liebevoll mit "Guten Morgen Sonnenschein" aus der Musikbox geweckt.
Nach dem Frühstück ging es wieder zum Training auf die Skatebahn in Gettorf. Nachmittags gab es leckeren Geburtstagskuchen der Hofbäckerei Wittmaack (praktisch, dass der Bäckermeister auch Trainer bei uns ist).
Danach ging es erneut an die Strandpromenade. Diesmal allerdings, um kleine Bälle in Löcher zu schlagen. Gerüchteweise kann Minigolf bei unklaren Regeln einen ähnlichen Effekt auf Freundschaften haben wie eine ausgedehnte Runde Monopoly, aber nachdem die Ergebniszettel weggesteckt wurden, war die Harmonie auch wieder hergestellt.
Das war auch wichtig, denn der Tag war hier noch lange nicht vorbei. Nach dem Abendessen wurden erneut alle im Tagesraum zusammengetrommelt. Verdächtigerweise fehlte aber ein Großteil der Trainer. Tatsächlich wurden die Kinder und Jugendlichen danach in Kleingruppen auf die Reise geschickt, Leuchtstäbchen zu folgen, Trainer zu finden und Aufgaben zu absolvieren. Auch wenn die Aktion offiziell als Nachtwanderung geplant war, musste mit Blick in den Himmel zugegeben werden, dass die Sonne im Mai noch ziemlich lange sichtbar ist.
Bei der Nicht-Ganz-So-Nachtwanderung sind aber trotzdem tolle Ergebnisse herausgekommen. Unter anderem können tolle Standbilder und Gedichtsstrophen bestaunt werden. Das zusammenkomponierte Gedicht findet ihr unter diesem Bericht.
Sonntag
Pünktlich, 06:45, klopft es bei jedem Zimmer an der Tür. Und zu so früher Stunde wurde auch direkt eine wichtige Entscheidung gefordert: Wer traut sich, bei kühlen Temperaturen statt Frühsport in die Ostsee zu springen? Nachdem die einschlägige Meinung zunächst noch recht unüberzeugt war, standen am Ende doch acht Kinder und zwei Trainer in Badesachen bereit. Als Erfahrung lässt sich festhalten, dass die morgendliche Ostseetemperatur im Mai auf jeden Fall gut geeignet ist, den Kreislauf in den Gang zu bringen.
Nach dem Frühstück mussten auch schon Koffer gepackt, die Zimmer gesäubert und die Busse beladen werden. Schlüsselübergabe war um 09:30 (wie die Trainer um 09:35 zufällig herausgefunden haben, aber glücklicherweise schon ziemlich weit waren). "Überrascht" wurden alle davon, dass sich die Zimmer nicht von alleine säubern und dass auch der Müll selbst herausgebracht werden muss.
Die gepackten Busse fuhren allerdings nicht direkt nach Ahrensburg, sondern ein letztes Mal nach Gettorf, wo diesmal sogar direkt zwei Trainingseinheiten absolviert wurden, bevor die erschöpften Kinder, Jugendlichen und Trainer sich tatsächlich auf den Heimweg machten. Bereits erwartet von den Eltern oder der Familie musste schließlich von den Erlebnissen des Wochenendes berichtet werden.
Alles in allem kann von einem gelungenen Wochenende berichtet werden. Doch lasst am besten die Gedichtsstrophen auf euch wirken, die am Samstagabend im Rahmen der Nicht-Ganz-So-Nachtwanderung entstanden sind:
Ins Trainingslager sind wir gefahren,
doch wir wollten bei den Bonbons sparen.
Jeden Tag auf der Bahn
sind wir viele Runden gefahren.
Inliner fahren ist nicht schwer
und gleichzeitig sind wir am Meer.
Unsere Trainer bringen uns zum Lachen
und machen lustige Sachen.
Trainingslager das ist so:
Verstopftes Klo und sowieso
haben wir viele Wasserflaschen
und müssen uns nach dem Training mit viel Wasser waschen.
Das Trainingslager war toll.
Der Bus war voll.
Wir waren in der Stadt.
Nach dem Training war'n wir platt.