Sportpolitischer Frühschoppen zum 150. Jubiläum: „Es ist klar, dass wir nicht von heute auf morgen alles ändern, aber wir brauchen eine Zukunftsperspektive.“
Bei einem sportpolitischen Frühschoppen anlässlich des 150. Jubiläums des Ahrensburger TSV sind am vergangenen Sonntag, den 7. Juli 2024 Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands des ATSV sowie Vertreter aus den vielen Abteilungen mit anderen Ahrensburger Vereinen, Vertretern aus Politik und Verwaltung der Stadt sowie der Presse in den Dialog getreten. Unter den Augen des Ehrenvorsitzenden Klaus Guttenberger sowie des ehemaligen Vorsitzenden Werner Plöger sorgten Grußworte des Bürgervorstehers der Stadt Ahrensburg, Benjamin Stukenberg (Bündnis 90/Die Grünen), des Bürgermeisters Eckart Boege (SPD), des stellvertretenden KSV-Vorsitzenden Joachim Lehmann, des Vorsitzenden des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses, Christian Schubbert-von Hobe (Bündnis 90/Die Grünen), des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfdietrich Siller, des SPD-Fraktionsvorsitzenden Béla Randschau und des stellvertretenden FDP-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Schäfer für das Rahmenprogramm. Musikalisch wurde der Frühschoppen vom Spielmannszug des Ahrensburger TSV begleitet.
Der ATSV-Vorsitzende Jürgen Westphal ließ in seiner Rede die 150-jährige Geschichte Revue passieren. Besonders hob er das jährliche Zeltlager für Jugendliche auf Sylt hervor, das bereits seit 67 Jahren stattfindet und auch im Jahr 2024 wieder restlos ausgebucht ist, sowie den Bau des Vereins- und Jugendhauses im Jahr 1980 und des Tanzhauses im Jahr 1982, deren Unterhaltung den Verein vor große Aufgaben stellt, vor allem hinsichtlich der energetischen Sanierung. Aber auch andere Aufgaben erfordern große Anstrengungen. „Wir sind 4.300 Mitglieder, haben sehr lange Wartelisten und könnten locker über 5.000 werden, wenn wir denn die Sportstätten dafür hätten“, erklärte Westphal. „Es ist klar, dass wir nicht von heute auf morgen alles ändern, aber wir brauchen eine Zukunftsperspektive.“
„Sport ist etwas sehr Wichtiges für die Gesellschaft, Sport bringt Menschen zusammen, egal wo man herkommt, egal wer man ist“, erklärte Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg (Bündnis 90/Die Grünen). „Vielen Dank, dass Sie das seit 150 Jahren machen“. Und Stukenberg ergänzte: „Besonders wichtig sind die ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainer, die die Menschen zusammenhalten. Ein besonderer Dank geht an sie.“
„Der ATSV ist ein großer Verein in Ahrensburg, er ist auch der größte im Kreis und er hat nicht nur viele Mitglieder, sondern auch ein sehr, sehr breites Sportangebot“, lobte Bürgermeister Eckart Boege (SPD). „Dieses breite Sportangebot wird natürlich von ganz großem ehrenamtlichem Engagement getragen. Von den Trainerinnen und Trainern, aber auch von allen Mitgliedern, die sich im Verein z. B. im Vorstand einbringen über all die Jahre. Ohne so einen Vorstand und die Aufgaben, die dazugehören, funktioniert ein Verein nicht. Insofern: Allen aktuellen und ehemaligen Vorständen ganz herzlichen Dank für ihr Engagement!“ Boege führte weiter aus: „So ein Verein ist ja nicht nur ein Sportverein, sondern das ist eben auch eine Gelegenheit, wo Menschen zusammenkommen, wo sozialer Zusammenhalt gelebt wird, wo persönliche Entwicklung stattfindet. Und all das ist etwas, was man immer braucht, aber vielleicht auch gerade auch in diesen Zeiten ganz besonders.“
„Der Kreissportverband ist sehr stolz, den ATSV als Mitglied zu haben, als mitgliederstärksten Verein mit einer ganz starken Kinder- und Jugendabteilung, die querbeet durchs gesamte Ländle bekannt ist mit ihren Aktivitäten und dafür noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön“, führte der stellvertretende KSV-Vorsitzende Joachim Lehmann aus. „Aber das große Dankeschön gilt natürlich den Jugendbetreuern, den Trainern, den Abteilungsleitern, die ehrenamtlich oder gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ihre Zeit hier einbringen und ganz, ganz aktiv für den Sport tätig sind.“
„Meine Karriere im ATSV war sehr begrenzt, ich habe mich mit der wunderschönen Randsportart Schach beschäftigt“, erklärte Christian Schubbert-von Hobe (Bündnis 90/Die Grünen), Vorsitzender des Bildungs- Kultur- und Sportausschusses. „Auch im Schach ist es so, dass man ganz viel lernen kann, auch fürs Leben. Nämlich zum einen kann man lernen, dass nicht jeder Zug für sich alleine zählt, sondern man auch vorausdenken muss. Und man kann auch da schauen, dass man eine Mannschaft formt und bildet und das ist das, wozu ich hier in Ahrensburg einlade und wofür ich auch weiterhin stehe. Wenn es darum geht, gemeinsame Projekte umzusetzen, können Sie darauf zählen, dass ich an Ihrer Seite bin.“
„Seit eineinhalb Jahrhunderten steht der ATSV für sportliche Höchstleistungen, Gemeinschaft und ehrenamtliches Engagement“, sagte Wolfdietrich Siller, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. „Ihr habt es geschafft, Generationen von Ahrensburgern zu begeistern und sportlich zu fördern. Eure Sportanlagen sind ein Ort des Miteinanders, an dem der Teamgeist, Fairness und gegenseitiger Respekt gelebt werden. Der ATSV hat sich in all den Jahren stetig weiterentwickelt und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Stadt. Die beeindruckenden sportlichen Erfolge und die Vielfalt der angebotenen Sportarten sprechen für sich.“
Béla Randschau, Vorsitzender der SPD-Fraktion erklärte zum weiterhin wachsenden Interesse an den sportlichen Angeboten im ATSV: „Man könnte ein bisschen bösen sagen, wir haben leider zu viel Interesse. Wir haben ein Interesse, bei dem unsere sportliche Infrastruktur nicht mithalten konnte. Wir haben mittlerweile die verrückte Situation, dass wir Jugendliche haben, wo wir sagen müssen: ‚Du willst Fußball spielen?‘, was ja nun nicht unbedingt so eine Randsportart wie Schach ist, wo wir aber sagen müssen: ‚Du bist jetzt leider das Bauernopfer, denn du musst leider zum Fußballspielen nach Bargteheide gehen, weil wir dir hier keine Trainingszeiten anbieten können.‘ Wir haben kaum Entwicklungspotenzial, auch für neue Sportarten, weil wir keine Hallenzeiten anbieten können. Und das ist ein Problem. Ich glaube, dass wir als Stadt Ahrensburg in der Verantwortung sind, für unsere Jugendlichen, die in Ahrensburg Sport machen wollen, die notwendige Infrastruktur vorzuhalten. Das wird in den nächsten Jahren unsere Aufgabe sein, wenn wir wollen, dass der ATSV noch weitere 150 Jahre blüht und gedeiht. Wir müssen kreative Lösungen finden, um zumindest schrittweise die Entwicklungspotenziale zu schaffen, die wir brauchen.“
„Der ATSV hat wesentlich zur Entwicklung von Ahrensburg beigetragen“, erklärte schließlich der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schäfer. „Aber es bewegt uns auch, dass wir uns sportpolitisch in bestimmten Fragen weiterentwickeln müssen und dafür werden wir alle gemeinsam kämpfen müssen“.
Nach dem offiziellen Teil wurde angeregt in kleinen Runden mit allen Beteiligten in den Austausch gegangen.
Am kommenden Samstag, den 13. Juli 2024 folgt der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum. In der Großen Straße in Ahrensburg wollen sich dann zwischen 11 und 17 Uhr alle Abteilungen des ATSV mit sportlichen Mitmachangeboten präsentieren. Es gibt eine große Kinderolympiade, bei der Kinder unterschiedliche sportliche Aktionen durchführen und Aufgaben bewältigen können. Dazu erhält jedes Kind eine Stempelkarte und nach erfolgreicher Absolvierung jeweils an jeder Station einen Stempel. Am Ende winkt für alle eine kleine Belohnung. Auf einer großen Bühne präsentieren sich der Spielmannszug, die Tanzabteilung, die Rhythmische Sportgymnastik, die Folkloresparte und die Karateabteilung des ATSV. Für das Jubiläum wurde zudem eigens ein Vereinstanz kreiert, der im Vorfeld eingeübt und gemeinsam aufgeführt werden soll. Ab 19 Uhr startet dann im Kulturzentrum Marstall zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten eine große Party.
Das geplante Bühnenprogramm am 13. Juli im Detail:
- 11:00 Uhr Konzert Spielmannszug mit Begrüßung
- 12:15 Uhr Kindertanzen
- 12:35 Uhr Break Dance
- 12:45 Uhr Rhythmische Sportgymnastik
- 13:05 Uhr Folklore
- 13:25 Uhr Flexi-Bar Schwingstab
- 14:00 Uhr Konzert Spielmannszug mit ATSV-Tanz
- 15:15 Uhr Jazztanz
- 15:35 Uhr Zumba
- 16:00 Uhr Karate