Herzberg-Schützlinge enttäuschen
Handball-Oberliga: Schlusslicht Ahrensburger TSV muss nach 17:23 gegen Lübeck 1876 weiter auf den zweiten Saisonsieg warten
Ahrensburg

Mit einem Sieg gegen Lübeck 1876 wollten die Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV den letzten Tabellenplatz verlassen und einen Schritt Richtung Mittelfeld machen. Doch auch gegen den Aufsteiger reichte es für den Vizemeister der Vorsaison nicht zum ersehnten zweiten Saisonsieg. Nach der 17:23-Pleite bleiben die Schlossstädterinnen mit 3:11 Punkten Schlusslicht.

„Wir haben in der zweiten Halbzeit aufgehört, Handball zu spielen“, ärgerte sich Trainerin Kathrin Herzberg vor allem über den Totalausfall ihres Teams in der Anfangsphase der zweiten dreißig Minuten, als die Gäste mit einem 7:1-Lauf auf 18:12 davonzogen. Dabei hätten die Stormarnerinnen schon in der ersten Halbzeit deutlich führen können oder sogar müssen. Nach 3:5-Rückstand kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und führten nach 20 Minuten mit 9:8. In einer Auszeit wies Gästetrainer Piotr Szynwelski sein Team lautstark zurecht und brachte dann seine inzwischen 50-jährige Frau Jolanta, die jedoch mit zwei technischen Fehlern und einer Zweiminutenstrafe wegen zu geringen Abstands bei einem Freiwurf eigentlich den Ahrensburgerinnen in die Hände spielte. Aber der ATSV konnte sogar eine 6:4-Überzahl nicht nutzen und „verlor“ diese Phase mit 0:2. Direkt im Anschluss verwarf die Herzberg-Sieben beim Stand von 9:11 noch zwei Tempogegenstöße, schaffte bis zur Halbzeit aber trotzdem noch den Ausgleich.

Doch die Verunsicherung war nun deutlich zu spüren. „Wir haben dann überhaupt nicht mehr aufs Tor geworfen“, ärgerte sich Herzberg. „Es fehlt uns einfach ein Leitwolf, der in so einer Phase die Dinge in die Hand nimmt.“

Nach dem 12:18 kam der ATSV noch einmal auf 15:19 heran (48. Minute), doch mehr war an diesem Nachmittag nicht drin. Dabei präsentierte sich der Gegner, der mit vier Aufstiegen in Folge den Durchmarsch von der Kreis- in die Oberliga geschafft hatte, keinesfalls so stark, dass ein Sieg nicht drin gewesen wäre. Die Ahrensburgerinnen standen sich diesmal allerdings selbst im Weg. „Wir müssen einfach die Dinger vorne rein machen“, fand eine ansonsten diesmal ziemlich ratlose Herzberg am Ende zumindest eine Erklärung.

Im nächsten Heimspiel gegen die Lauenburger SV (Sonntag, 17 Uhr, Heimgartenhalle) steht der ATSV nun gehörig unter Druck. „Wir müssen gewinnen, aber wir können auch gewinnen“, so Herzberg: „Lauenburg ist definitiv schlagbar.“

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Lena Teufel, Lisa Schier – Mayra Erdbrügger (5), Melanie Schlüter (3), Carolin Fischer (3/3), Nadine Grunwald (2), Janicke Bielfeldt, Lena David, Kim Schmidhuber, Ariane Asmussen (je 1).

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 08.11.2011

 

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