Herzberg-Sieben verkauft sich teuer
DHB-Pokal: Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV verlieren dennoch deutlich 24:38 gegen Zweitligist TSV Travemünde
Ahrensburg

Die Niederlage fiel am Ende so hoch aus, wie es die meisten wohl erwartet hatten. Enttäuschte Gesichter suchte man auf Seiten der Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV nach dem 24:38 (12:21) in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen die Zweitligamannschaft des TSV Travemünde trotzdem vergeblich. Die Stormarnerinnen hatten sich gegen den übermächtigen Gegner 60 Minuten lang tapfer zur Wehr gesetzt, so dass Trainerin Kathrin Herzberg auch ein positives Fazit zog: „Wir haben Travemünde mit unserer Abwehr zeitweilig ärgern können und auch spielerisch war das nicht schlecht. Ich bin also nicht unzufrieden.“

Gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner zeigte dabei vor allem eine Ahrensburgerin ihr ganzes Können und hielt auf Zweitliganiveau mit. Torhüterin Lena Teufel glänzte mit 18 Paraden in den ersten 53 Minuten und verhindert so eine noch höhere Niederlage. Dass der Sieg der Gäste nie in Gefahr geriet, lag in erster Linie an der hohen Fehlerquote des ATSV. 22 technische Fehler und 21 Fehlwürfe standen am Ende zu Buche. „Unsere Fehler vorne bestraft so ein Gegner sofort“, so Herzberg. „Da macht sich auch der athletische Vorteil bemerkbar, gegen den wir nichts ausrichten können.“

Nach dem 0:1 schaffte der ATSV den Ausgleich, was in der gut gefüllten Heimgartenhalle für entsprechende Stimmung sorgte. Dann aber zeigten die „Raubmöwen“, dass sie keinesfalls etwas anbrennen lassen wollten, und zogen durch vier Tore in Folge auf 5:1 davon. Doch der ATSV legte nun seinen Respekt ab und konnte nach dem zwischenzeitlichen 3:5 bis zur 25. Minute einen Fünftorerückstand (11:16) halten. Erst dann zogen die Gäste das Tempo noch einmal an und enteilten auf 21:12.

Nach dem Wechsel schaffte es die Herzberg-Sieben erneut, zehn Minuten mitzuhalten, bevor die Gäste mit sieben Treffern in Folge, davon sechs per Tempogegenstoß, spätestens alles klar machten. Aber der ATSV steckte nicht auf und zeigte in der Schlussviertelstunde noch einmal, was in ihm steckt. 8:5 „gewannen“ die Ahrensburgerinnen die letzten 13 Minuten.

„Es hätte schlimmer kommen können“, befand dann auch Herzberg. „24 Tore vorne sind jedenfalls nicht schlecht.“ Und auch das gesteckte Ziel, keine 40 Gegentore einzufangen, erreichte der ATSV. Dabei überzeugten bei den Ahrensburgerinnen neben Teufel vor allem Rechtsaußen Melanie Schlüter mit fünf Toren sowie Spielführerin Lena David (4) und Mayra Erdbrügger (3). „Sie hat das Vertrauen in sie gerechtfertigt“, freute sich Herzberg über Erdbrüggers Auftritt.

Aufstellung Ahrensburger TSV (Tore/Siebenmeter): Lena Teufel (1.-53. Minute, 18 Paraden), Lisa Schier (53.-60., 3 Paraden) – Melanie Schlüter (5), Lena David (4), Mayra Erdbrügger, Nadine Grunwald (je 3), Janicke Bielfeldt, Kim Schmidhuber, Lara Schlizio (je 2), Sina Jäger (2/2), Ilka Bernhardt (1), Nele Oosting, Carolin Fischer, Ariane Asmussen, Alisa Thoss (n. e.).

mf

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 31.10.2011

 

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