Ergebnis okay – die Leistung nicht
Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV belegen nach schwachem Start beim eigenem Vorbereitungsturnier den dritten Platz
Ahrensburg

Das Urteil fiel am Ende salomonisch aus. „So weit wie wir ist die erste Mannschaft in den vergangenen Jahren bisher nie gekommen – meistens war in der Vorrunde Endstation. Vom Ergebnis her können wir also zufrieden sein“, sagte Kathrin Herzberg nach dem dritten Platz ihrer Oberliga-Handballerinnen vom Ahrensburger TSV beim eigenen Sparkasse-Holstein-Cup, schränkte aber ein: „Mit unserer Spielweise bin ich nicht wirklich einverstanden.“

Denn trotz Bronzerang: Die Herzberg-Truppe ließ vor allem zu Beginn des Turniers die nötige Einstellung vermissen. Carolin Fischer (Außenbandriss im Fuß) und Janicke Bielfeldt (Kapselsprengung im Daumen) fehlten, die Neuen Ariane Asmussen und Meira Erdbrügge fanden noch nicht die Bindung zu ihren Mitspielerinnen. So kam es, dass die Stormarnerinnen im ersten Spiel gegen Ligakonkurrent HSG Kropp-Tetenhusen nach zwei mal 12,5 Minuten deutlich mit 4:11 verloren. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Kropp ist zwar gut, aber durchaus schlagbar“, machte Herzberg ihrer Unzufriedenheit Luft.

Die Wirkung allerdings war gleich null. Gegen die HSG Nienburg, Hannoveraner Landesligist, setzte es eine weitere Pleite (9:12). „Gegen diesen Gegner hätten wir nicht verlieren dürfen“, haderte Herzberg erneut mit der Einstellung ihres Teams. Immerhin: In den ersten beiden Partien deutete sich an, dass Lena David bereits in sehr guter Form ist. Und auch eine weitere Spielerin zeigte in den nächsten beiden Partien, wie wichtig sie für den ATSV ist. Denn mit der Hereinnahme von Ilka Bernhardt änderte sich die Spielweise der Gastgeberinnen. Gegen Stockelsdorf (15:7) und die SG Todesfelde/Leezen (16:11) agierte die Abwehr aggressiver – das gab auch der Angriffsreihe mehr Sicherheit. „Ilkas Präsenz auf dem Platz hat sich positiv ausgewirkt“, lobte Herzberg, nach dem Einzug ins Halbfinale.

Dass es nicht zu mehr reichte, lag an einer unglücklichen 7:9-Niederlage in der Vorschlussrunde gegen Ligakonkurrent THW Kiel. „Diese knappe Niederlage zeigt aber auch, dass wir in der Liga nichts zu befürchten haben werden“, analysierte Herzberg, die allerdings auch erklärte, dass die Vizemeisterschaft in der vergangenen Oberliga-Saison nicht als Gradmesser herhalten dürfe.

Im Spiel um Platz drei siegten die ATSV-Handballerinnen letztlich gegen die SG Wilhelmsburg (9:8) und bescherten Herzberg zumindest vom Ergebnis her ein einigermaßen erfolgreiches Turnier. Dennoch: „Die Mängel in Abwehr und Angriff haben gezeigt, dass unser Zusammenspiel noch nicht so gut ist, auch wenn sich das im Laufe des Turniers gebessert hat“, so Herzberg, die in der Vorbereitung bisher oft nur mit sechs Spielerinnen trainieren konnte. Bis zum Saisonstart in knapp zwei Wochen wartet also noch eine Menge Arbeit auf die Trainerin.
bjl

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 01.09.2011

 

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