Am Ende waren die Haare dann doch noch rosa. Die grelle Pracht auf dem Kopf von Kathrin Herzberg war allerdings nicht echt. Für den Fall, dass die Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV den Meistertitel doch noch feiern könnten, hatte die Trainerin versprochen, sich die Haare pink zu färben. Zwar gewannen die Stormarnerinnen ihre letzte Partie beim TSV Jörl ungefährdet mit 37:31 (20:10), warteten jedoch vergeblich auf einen weiteren Ausrutscher des SC Alstertal-Langenhorn, der sich mit 26:21 gegen die HSG Holstein Kiel/Kronshagen durchsetzte. Und so blieb es dann bei der deutlich abgemilderten Form einer Perücke, die Rückraumspielerin Bianca Schuster mitgebracht hatte.

Vor der Saison hätte sicherlich niemand mit der Vizemeisterschaft und dem Pokalsieg der Ahrensburgerinnen gerechnet und deshalb feierte der ATSV diese Erfolge auch gebührend. „Ich war trotzdem zuerst etwas geknickt“, erklärte Herzberg. „Man hofft ja doch noch irgendwie. Aber eigentlich habe ich mich auch mehr über die Spiele geärgert, die wir sinnlos vergeben haben.“

In Eggebek ließen die Schlossstädterinnen von Anfang an nichts anbrennen und machten deutlich, dass sie zumindest ihren Part erfüllen wollten. Die Abwehr stand sicher wie fast immer und hatte einmal mehr in Lena Teufel, die schon in den ersten 30 Minuten zehn Bälle parieren konnte, einen fast unüberwindbaren Rückhalt. Nach 22 Minuten führte der ATSV mit 15:6, sechs Minuten später lagen die Gäste beim 17:7 sogar erstmals mit zehn Toren vorn.

Zwar ließen die Ahrensburgerinnen die Gastgeberinnen im zweiten Abschnitt noch etwas herankommen, doch mehr als Ergebniskorrektur gelang dem Team aus Jörl nicht. Beste Torschützin war Linksaußen Janicke Bielfeldt mit zehn Treffern. Ein Lob hatte Herzberg aber vor allem für Spielführerin Lena David übrig, die fünf Mal erfolgreich war: „Sie hat eine starke Partie gemacht“, so Herzberg.

Eine Woche trainingsfrei hat die Übungsleiterin ihren Schützlingen nun gegeben. Dann wird vor der Partie um die Qualifikation für den DHB-Pokal (Freitag, 27. Mai, 20 Uhr, Heimgarten) gegen den frisch gebackenen Meister aus Alstertal noch einmal trainiert. „Danach treffen wir uns dann wohl vorerst nur noch einmal die Woche zum Kicken“, sagt Herzberg. „Wir brauchen auch mal etwas Ruhe voneinander.“

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 18.05.2011

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