Plötzlich ist für den ATSV sogar der Titel wieder drin
Handball-Oberliga: Ahrensburg gewinnt 27:15 gegen SG Hamburg-Nord / Spitzenreiter Alstertal stolpert
Ahrensburg

Sie wollten Wiedergutmachung leisten – und das ist den Oberliga-Handballerinnen des Ahrensburger TSV eindrucksvoll gelungen. Mit einem 27:15 (12:5)-Sieg gegen die SG Hamburg-Nord revanchierten sich die Stormarnerinnen für die 23:30-Schlappe im Hinspiel und sicherten sich damit die Vizemeisterschaft. Und was kaum jemand noch für vorstellbar gehalten hatte, ist auf einmal wieder möglich: Durch die 30:33-Pleite von Spitzenreiter SC Alstertal-Langenhorn beim bereits abgestiegenen Tabellenschlusslicht MTV Herzhorn kann der ATSV am letzten Spieltag doch noch Meister werden.

Vielleicht muss sich Ahrensburgs Trainerin Kathrin Herzberg deshalb mit einer neuen Haarfarbe anfreunden. „Vor dem Pokalfinale in Alstertal hatte ich etwas voreilig angekündigt, mir die Haare pink zu färben, wenn wir Pokalsieger werden und noch die Meisterschaft holen“, erklärte Herzberg. „Mit einem Ausrutscher von Alstertal hatte ich natürlich überhaupt nicht mehr gerechnet.“ Sollten die Alstertalerinnen im Saisonfinale zu Hause gegen den Tabellenvierten HSG Holstein Kiel/Kronshagen noch einmal verlieren und der ATSV beim Siebten TSV Jörl gewinnen, würde der ATSV die zwei Punkte vorne liegenden Hamburgerinnen aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs noch von Platz eins verdrängen.

Gegen die SG Hamburg-Nord gaben sich die Schlossstädterinnen keine Blöße. Eigentlich hätte es nach der Hinspielpleite keiner weiteren Motivation bedurft. Spielmacherin Carolin Fischer hatte sich trotzdem etwas Besonderes überlegt, um ihrem Team den nötigen Schub zu geben. Ein Zeitungsfoto vom Hinspiel, auf dem sie von einer Gegenspielerin mit einem Griff an den Hals unsanft gestoppt wurde, kopierte sie mehrfach und hängte es vor dem Spiel in der Ahrensburger Kabine auf. „Das hat die richtige Grundstimmung gebracht“, so Herzberg. Von Anfang an kauften die Ahrensburgerinnen der SG den Schneid ab und führten zur Halbzeit bereits deutlich. „Hamburg-Nord war mit unser Abwehr überfordert und irgendwie gar nicht anwesend“, sagte die Übungsleiterin. Auch den frühen Ausfall von Kreisläuferin Nadine Grunwald, der eine Gegenspielerin auf den Fuß gefallen war, verkraftete das Team gut. Kurz nach der Pause führte der ATSV beim 17:7 erstmals mit zehn Toren und gestattete den Gästen erst in der Schlussviertelstunde etwas Ergebniskosmetik.

Nach dem Spiel feierte das ATSV-Team gemeinsam mit den Fans die Vizemeisterschaft bei einem Grillfest. Und vielleicht gibt es ja am nächsten Sonnabend sogar noch eine weitere Feier – die Meistersause. Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Lena Teufel, Lisa Schier – Carolin Fischer (11/4), Bianca Schuster (4), Ilka Bernhardt, Melanie Schlüter (je 3), Lena David (2), Sina Jäger (2/2), Janicke Bielfeldt, Lara Schlizio (je 1), Simona Stahl.
mf

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 10.05.2011

 

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