BTSV gegen ATSV: Erstes „Endspiel“
Handball-Oberliga Frauen: Heute kommt der Tabellenzweite nach Breklum / Ärger über das „Heimspiel“ gegen Fockbek in gegnerischer Halle
Bredstedt

Noch vier Spiele bis zum Saisonende – eines schwerer als das andere und der Klassenerhalt ist auch noch nicht sicher. Heute (16.30 Uhr Sporthalle Breklum) empfangen die Handball-Frauen des Bredstedter TSV den Oberliga-Tabellenzweiten Ahrensburger TSV, bei dem das Hinspiel zwar nur knapp verloren ging (24:26 Mitte Dezember des vergangenen Jahres), die aktuellen Vorzeichen jedoch weitaus ungünstiger sind.

Trainer Ralf Johannsen muss auf Inga Brodersen (verhindert) und Telse Jakobsen (verletzt) verzichten. Dazu kam, dass das Bredstedter Aufgebot, die spielfreie Zeit – höflich ausgedrückt - nur in sehr bescheidenen Umfang zum Training nutzte. Das aber mag allerdings auch daran liegen, dass, weil die neue Halle noch nicht steht, im Training von Halle zu Halle getingelt werden muss. „Das frustriert und mag auch irgendwie verständlich sein“, nimmt Johannsen seine Frauen in Schutz.

Die Zeichen für das heutige Oberligamatch sind klar: der Ahrensburger TSV ist haushoher Favorit, der BTSV nur krasser Außenseiter. Am Donnerstag (20 Uhr) steht das Nachhochspiel gegen die HSG Fockbek/Nübbel an – eigentlich ein Heimspiel für den BTSV, das jedoch „zur Strafe“ dafür, dass Bredstedt dieses Spiel Mitte März wegen Erkrankung der halben Mannschaft absagen musste, in die Halle des ebenfalls im Abstiegskampf stehenden Konkurrenten verlegt wurde.

Eine mehr als merkwürdige Entscheidung der Spielleitenden Stelle. Rainer Tschirne aus Büdelsdorf, Vizepräsident des Handball-Verbandes Schleswig-Holstein, hat die Entscheidung auf drei eng beschriebenen Seiten begründet.

Tschirne schreibt, der BTSV hätte sich durchaus aus der zweiten Mannschaft bedienen und/oder sich mit A-Juniorinnen ergänzen können. Dabei ignorierte er komplett, dass die Nordfriesinnen Atteste vorlegten. Der Trainer der HSG Fockbek/Nübbel erklärte, dass seine Spielerinnen in der Woche aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht auswärts antreten könnten, vor allem nicht bei Spielen mit „so langer Anreise“. Von Fockbek nach Bredstedt sind es gerade mal 88 Kilometer... Der BTSV wurde also dafür bestraft, dass er verletzte Spielerinnen zu beklagen hatte. Laut Urteilsbegründung hatte Bredstedt sogar noch Glück, dass die Partie nicht für die HSG Fockbek/Nübbel gewertet wurde. Sportliche Fairness sieht anders aus. Tschirne kommt zu dem Fazit: „Nach Abwägung der Gründe komme ich aber dazu, bei der Neuansetzung vorrangig die Belange der HSG Fockbek/Nübbel zu berücksichtigen.“ Warum wohl?

Sei’s drum: zwei Tage nach dem „Heimspiel“ muss der BTSV beim TSV Ellerbek antreten, und dürfte es schwer haben, die Hinspielschlappe (30:32) vergessen zu machen. „Endspiel Nummer vier“ steigt am letzten Spieltag (14. Mai, 19 Uhr, in Breklum) gegen den THW Kiel. Die Wertigkeit dieses Spielergebnisses wird davon abhängen, wie die Konkurrenz im Tabellenkeller bis dahin gespielt hat. Ob es ein Showdown wird? Der BTSV, derzeit Tabellen-Neunter, hat noch alle Chancen, es aus eigener Kraft zu schaffen. Aber wird die Kraft reichen?
dew/usc

Quelle: Der Insel Bote vom 30.04.2011

 

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