THW-Coach beendet Ahrensburger Aufholjagd
Handball-Oberliga: Kiels Trainer läuft kurz vor Schluss aufs Feld / Herzberg will 22:24-Niederlage anfechten
Ahrensburg

Die Oberliga-Handballerinnen haben wohl die letzte Chance auf die Meisterschaft verspielt. Nach der 22:24 (7:10)-Niederlage gegen den Tabellenelften THW Kiel beträgt der Rückstand auf Klassenprimus SC Alstertal-Langenhorn vier Spieltage vor Saisonende fünf Zähler. 13:18 lagen die Stormarnerinnen Mitte der zweiten Halbzeit bereits zurück, bevor sie sich zurück in die Partie kämpften und kurz vor Schluss den Anschluss zum 22:23 herstellen konnten. Als der ATSV per zweiter Welle auf dem Weg zum möglichen Ausgleich war, sorgte THW-Trainer Michael Fischer für den Aufreger des Tages. Der Gästecoach beschwerte sich über eine gegen seine Mannschaft ausgefallene Schiedsrichterentscheidung und betrat dabei das Spielfeld. Der Zeitnehmer unterbrach sofort mit einem Pfiff das Spiel, woraufhin es eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die Bank der Kielerinnen gab. Das Spiel jedoch wurde nur mit einem Freiwurf für den ATSV fortgeführt. „Ich bin jetzt seit zwölf oder 13 Jahren im Trainergeschäft, aber so etwas Unsportliches ist mir noch nicht untergekommen“, ärgerte sich Trainerin Kathrin Herzberg, die sich um die Chance gebracht sah, zumindest einen Punkt zu retten, und nach dem Spiel einen Einspruch ankündigte. „Es war zwar kein Tempogegenstoß, aber wir waren mit dem Ball bereits bei elf Metern in doppelter Überzahl“, erklärte die Übungsleiterin. „Das war spielentscheidend.“

Zuvor hatte Herzbergs Team sich gegen die beste Abwehr der Liga mehr als schwer getan und konnte erst in der Schlussviertelstunde überzeugen, als zumindest der Kampf angenommen wurde. Nach 0:2-Rückstand schaffte der ATSV erst in der sechsten Minute den ersten eigenen Treffer. Zwischenzeitlich blieben die Schlossstädterinnen insgesamt 14 Minuten ohne Torerfolg und scheiterten vor allem immer wieder auch mit freien Würfen an THW-Torhüterin Inga Siedenburg. Mit fünf angeschlagenen Spielerinnen konnte der ATSV in der Abwehr zwar Schlimmeres verhindern, lag zur Pause aber trotzdem mit 7:10 hinten.

Und nach dem Seitenwechsel wurde es nicht besser. Selbst in kurzer doppelter Überzahl schaffte es die Herzberg-Sieben nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Zudem wurden vier Siebenmeter verworfen. Die Ahrensburgerinnen liefen nun auch in Konter des zweitschlechtesten Angriffs der Liga und lagen plötzlich deutlich mit 13:18 hinten. Erst jetzt wachte das Team auf und kam noch einmal zurück, bevor dann nach 59 Minuten und 13 Sekunden der THW-Coach und der Zeitnehmer die Aufholjagd des ATSV jäh beendeten. Als die Herzberg-Sieben für die letzten Sekunden die Abwehr öffnete, um noch einmal in Ballbesitz zu gelangen, kassierte sie kurz vor Schluss den letztlich entscheidenden Treffer zum 22:24.

Aufstellung Ahrensburg (Tore/Siebenmeter): Lena Teufel, Lisa Schier – Lena David, Ilka Bernhardt (je 4), Nadine Grunwald, Melanie Schlüter (je 3), Carolin Fischer, Bianca Schuster (je 3/1), Janicke Bielfeldt (2), Julia Nikoleit, Sina Jäger.
mf

Quelle: Stormarner Tageblatt vom 05.04.2011

 

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