Trainer Hans Riedel sieht trotz des deutlichen Erfolgs vor allem im Angriff noch zahlreiche Ansatzpunkte für Kritik.

Ahrensburg. Zum zweiten Mal in dieser Saison stürzten die Handball-Männer des Ahrensburger TSV einen Tabellenführer und übernahmen selbst die Spitzenposition in der Oberliga. Die Leistung beim 36:26 (16:13) auswärts gegen den TV Fischbek stellte Trainer Hans Riedel aber allenfalls in der zweiten Halbzeit zufrieden. "Mit 16 Fehlwürfen und elf technischen Fehlern hätten wir zur Pause eigentlich gar nicht führen dürfen", urteilte der Coach, verärgert über das disziplinlose Angriffsspiel seiner Mannschaft.

Entgegen Riedels Forderung in der Vorbesprechung, gegen die defensive Deckung der Gastgeber keine Übergänge zu spielen, liefen die Rückraumspieler Christoph Palder und Andre Peter wiederholt zum Kreis ein und leisteten sich dabei etliche Ballverluste, die von den jungen Fischbeker immer wieder zu Tempogegenstößen genutzt wurden. So sah sich Riedel schon nach zwölf Minuten beim Stand von 5:6 zu einer Auszeit gezwungen, in der er seinen Spielern lautstark die Leviten las.

Anschließend übernahmen seine Schützlinge zwar die Führung, profitierten dabei jedoch auch von den Paraden ihres Torwarts Steffen Reider und der Abschlussschwäche des Gegners.

"Meine Spieler sind mit dem Druck, gewinnen zu wollen, überhaupt nicht klargekommen", sagte Fischbeks Trainer Volker Musick. "Sie haben eines ihrer schlechtesten Spiele gemacht. Es war, als ob sie Blei in den Beinen hätten." Sie scheiterten nach Ansicht Musicks auch an ihrer mangelnden Erfahrung: "Es macht halt einen großen Unterschied, ob eine Mannschaft so wie die Ahrensburger schon einmal in der Regionalliga gespielt hat oder nicht."

Obwohl sich Thiago Santos und Christoph Palder vor der Pause ebenfalls zahlreiche Fehlwürfe gegen Fischbeks Schlussmann Sebastian Voss erlaubten, waren beide mit zusammen 20 von 36 Treffern hauptverantwortlich für den klaren Sieg. Gerade Santos nutzte dabei die frühe Resignation des Gegners, der die Partie schon beim 17:24 (40. Minute) verloren gab.

Eine enttäuschende Leistung auf Seiten der Gäste bot Patrick Ranzenberger. Dem einzigen Linkshänder im Aufgebot der Stormarner gelang nur ein Tor. Ersatzmann Markus Fraikin traf zumindest dreimal.

Es gibt also in dieser Woche viel zu tun für Riedel und sein Team, denn im Heimspiel am Sonntag (17 Uhr, Heimgartenhalle) gegen die drittplatzierte HG Barmbek ist die Tabellenführung schon wieder in Gefahr. Die Hamburger sind eine der wenigen Mannschaften, gegen die der ATSV eine negative Bilanz (acht Siege, ein Unentschieden, neun Niederlagen) aufweist.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (12/2), Christoph Palder (8), Andre Peter, Carsten Moritzen (je 4), Said Evora, Markus Fraikin (je 3), Patrick Ranzenberger (1) und Sören David (1/1).