Ahrensburgerinnen siegen trotz schwacher Angriffsleistung - Sonntag folgt bei der SG Harburg die nächste Nagelprobe.

Ahrensburg. Waren das zwei der besten Handballmannschaften der Hamburger Frauen-Oberliga? Wenn ja, darf man weder dem weiterhin verlustpunktfreien Tabellenführer Ahrensburger TSV noch dem in heimischer Halle mit 18:19 (13:10) unterlegenen Bramfelder SV wünschen, in die Regionalliga Nordost aufzusteigen. Beide Teams überzeugten zwar mit engagierter Abwehrarbeit, die Angriffsbemühungen erschöpften sich aber in einer Erfolgsquote von unter 30 Prozent, wobei die Effektivität der Ahrensburger Rückraumkräfte gegen null ging.

Dass die Gäste dennoch gewannen, lag in erster Linie an Torhüterin Sabine Meier, die nach ihrer Einwechslung zur zweiten Halbzeit zwölf Minuten lang keinen Treffer zuließ und insgesamt 14 Bälle, darunter zwei Siebenmeter, abwehrte. Auch als die 20-Jährige elf Sekunden vor Schluss den Ausgleich von Kim Schmidhuber von der rechten Außenseite hinnehmen musste, tat sie das Richtige: Meier holte den Ball gedankenschnell aus dem Tor, passte ihn zur Spielfeldmitte zu Nadine Grunwald, die ihrerseits den Konter über links einleitete, wo Anastasia Günter sieben Sekunden später das 19:18 glückte.

"Es war das einzige Mal im Spiel, dass wir die ,schnelle Mitte' so wie einstudiert durchgespielt haben", sagte Trainer Tilo Labs.

Unverdient war der Erfolg nicht, wirkte der ATSV doch spielerisch besser. Die Stormarnerinnen ließen sich auch von einem Vier-Tore-Rückstand kurz vor Ende des ersten Durchgangs nicht beirren und führten nach 50 Minuten schon mit 17:14. Zwei vergebene Siebenmeter von Katharina Rathke und Kerstin Felkel, ein freier Tempogegenstoß von Simona Stahl an den Pfosten und ein Fehlwurf Günters aus dem Rückraum ermöglichten dem Gegner jedoch noch den zwischenzeitlichen Ausgleich.

So spannend wie diese Schlussphase auch für die Zuschauer gewesen sein mag, die Ahrensburgerinnen hätten sie sich ersparen können, wenn ihnen beim Versuch, Gegenstöße einzuleiten, nicht so viele Fehlpässe unterlaufen wären. Für die nächste Nagelprobe am Sonntag beim neuen Tabellenzweiten SG Harburg fordert Labs von seinen Rückraumkräften mehr Mut zu Distanzwürfen.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Katharina Rathke (7/4), Kerstin Felkel (4/2), Svenja Lassen, Nadine Synold, Anastasia Günter (je 2), Lena David und Simona Stahl (je 1).