Ahrensburg. Die Würfel waren bereits vor dem Anpfiff gefallen: Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV standen ebenso als Absteiger aus der Regionalliga Nordost fest wie der Gegner als Meister und Aufsteiger in die Zweite Bundesliga. Das knappe 31:33 (15:14) der Stormarnerinnen beim MTV 1860 Altlandsberg darf deshalb nicht überbewertet werden. "Wir haben uns aber respektabel verkauft und waren mehr als ein Sparringspartner", sagte Trainer Tilo Labs und zog zumindest aus dem bedeutungslosen letzten Saisonspiel ein positives Fazit.

Ob der engagierte Coach die weiten Anfahrten aus Schwerin weiterhin in Kauf nehmen will, um in einer fünften Saison zum dritten Mal den Aufstieg mit den Stormarnerinnen anzupeilen, hat Labs noch nicht entschieden. An mangelnder Akzeptanz der Spielerinnen läge es nicht, wenn er dem ATSV den Rücken kehren würde. Der überwiegende Teil der Mannschaft erklärte vergangene Woche, bleiben zu wollen. "Offenbar macht es trotz allem Spaß, bei uns zu spielen", sagte Labs.

Doch gute Stimmung allein bringt keine Punkte in der Regionalliga. Labs fehlte häufig das Engagement einiger Spielerinnen, vor allem im Training: "Das ging zulasten der Effektivität." Seine Hauptkritik ist jedoch grundlegender und richtet sich gegen die Abteilungsleitung und das Management der Leistungsmannschaften. "Bei unserem finanziellen Aufwand muss sportlich mehr herauskommen", so Labs. "Wir brauchen eine bessere Zusammenarbeit unter allen Trainern und müssen die Qualität der Jugendarbeit überprüfen."

Labs hält den ATSV für einen der wenigen Vereine im Großraum Hamburg mit einer Perspektive, glaubt aber, dass die Rahmenbedingungen optimiert werden müssten: "Wenn ich bei meinen Gesprächen mit den Verantwortlichen das Gefühl bekomme, dass sie zu Veränderungen, wie zum Beispiel einer turnusmäßigen Trainerfortbildung, bereit sind, um mittelfristig mehr Talente aus den eigenen Reihen hervorbringen zu können, würde mir die Entscheidung sicher leicht gemacht, beim ATSV zu bleiben", sagte er.

Im Mai ruht der Trainingsbetrieb. Ob Labs danach gemeinsam mit seinem neuen Kotrainer Thies Nowacki die Vorbereitung auf die kommenden Oberligasaison angehen wird, bleibt fraglich.

Spielverlauf: 4:2, 10:8, 13:10, 14:11, 15:14 - 17:14, 20:17, 22:18, 25:23, 28:25, 29:28, 29:30, 30:32, 31:33

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Stefanie Krickhahn (10/3), Anastasia Günter (5/1), Kerstin Felkel (5/2), Silke Schöning, Simona Stahl (je 3), Bettina Winterberg (2), Katharina Rathke und Nadine Grunwald (je 1).