Die Mannschaft von Trainer Tilo Labs verpasst zum dritten Mal den Verbleib in der Regionalliga Nordost.

Ahrensburg. Es flossen mal wieder Tränen. Das ist für das Frauenteam des Ahrensburger TSV seit ein paar Jahren der Schlussakt jeder Handball-Saison, stetig wechselnd aus Freude und Verzweiflung. Diesmal war es ein trauriger Anlass, denn das 20:22 (8:11) gegen den direkten Konkurrenten HSG Tarp-Wanderup besiegelte den Abstieg aus der Regionalliga. Zum dritten Mal hintereinander ist das Unternehmen Klassenverbleib gescheitert, aber nie zuvor war die Chance so groß für den ATSV, drittklassig zu bleiben. Vielleicht war es der bitterste Moment, den diese Mannschaft je erlebt hat.

Drei Punkte nur in der Rückrunde, magere zwei Heimsiege in der kompletten Saison, das war unterm Strich zu wenig, um die Rückkehr in die Oberliga zu verhindern, und vor allem viel weniger, als von der mit fünf hochkarätigen Neuzugängen verstärkten Mannschaft zu erwarten war. "Mit diesem Kader wäre der Klassenerhalt möglich gewesen", sagte Trainer Tilo Labs. "Aber es hätte von Seiten der Spielerinnen mehr Anstrengungen gebraucht, was Trainingsbeteiligung angeht und den unbedingten Willen. Wir mussten einfach zu viele Kompromisse eingehen."

Heute Abend geht es um die Zukunft des Teams. Die Spielerinnen sollen sich äußern, ob sie bleiben oder den Klub verlassen werden. Und auch die Zukunft von Labs ist unklar. Sein Interesse an einer Vertragsverlängerung sei vom Votum der Mannschaft und dem Konzept der Vereins abhängig.

Im entscheidenden Duell war der ATSV dem Druck nicht gewachsen. Labs' Maßnahme, mit einem gemeinsamen Spaziergang vor der Partie für Entspannung zu sorgen, verpuffte besonders bei den erfahrenen Kräften wie Stefanie Krickhahn, Kerstin Felkel und Silke Schöning. Sie bekamen ihre Nerven nicht in den Griff, während sich junge Spielerinnen wie Katharina Rathke und Anastasia Günter verblüffend cool präsentierten.

Ihnen war es zu verdanken, dass der ATSV nach ständigem Rückstand drei Minuten vor Schluss zum 20:20 erstmals zum Ausgleich kam. "In dieser Phase wäre ein Sieg möglich gewesen", sagte Labs, "aber man muss auch sagen, dass es insgesamt eine desolate Vorstellung war gegen einen Gegner, den wir schlagen müssen."

Spielverlauf: 1:3, 2:6, 5:7, 5:10, 8:11 - 11:16, 17:18, 20:20, 22:22.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Katharina Rathke (4/1), Kim Schmidhuber (4/2), Anastasia Günter, Bettina Winterberg (je 3), Kerstin Felkel, Stefanie Krickhahn (je 2), Nadine Grunwald (1) und Silke Schöning (1/1).