Rückraumspieler Palder erzielt zwölf Treffer. Ahrensburg hat nur noch drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.

Ahrensburg. Zwei Tage nach dem 18:40-Fiasko beim Altrahlstedter MTV haben sich die Handballer des Ahrensburger TSV mit einem überraschenden 32:31 (16:18) gegen die HSG Tarp-Wanderup im Kampf um den Verbleib in der Regionalliga Nordost eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Abstand zum ATSV Stockelsdorf auf Platz zwölf, derzeit dem ersten Nichtabstiegsrang, beträgt damit nur noch drei Punkte. Von bleibendem Wert wird dieser Erfolg jedoch nur sein, wenn die Ahrensburger auch die nächsten drei "Endspiele" gewinnen - darunter die Partie am kommenden Freitag beim auf Rang 13 liegenden Ludwigsfelder HC.

Wichtiger als alle Hochrechnungen ist die Rückbesinnung auf jene Tugenden, die den Stormarnern in der Hinrunde zu sieben Siegen verholfen hatten: Disziplin, mannschaftliche Geschlossenheit und unbändiger Kampfgeist. Obwohl neben Christian Schedeit auch Thiago Santos verletzt fehlte, rang der ATSV den Klassenfünften, dem er im Hinspiel noch mit 27:39 unterlegen war, verdient nieder.

Grundlage für den Erfolg waren drei Komponenten. Trainer Hans Riedel kehrte nach dem Reinfall mit der 5:1-Abwehrvariante beim AMTV zum 6:0-System zurück, im Tor steigerte sich Steffen Reider nach vielen unglücklichen Aktionen vor der Pause enorm, und im Angriff sorgte Philipp Ruge als Regisseur für einen ruhigen Spielaufbau, sodass überhastete Aktionen selten waren. Bemerkenswert auch, dass sich Riedel überwiegend auf eine Aufstellung verließ und Hanno Jost, Marc Feldtmann und Dennis Kondziella nur sporadisch einsetzte.

In der ersten Halbzeit schien jedoch die Leistungssteigerung nicht auszureichen, um die Gäste schlagen zu können. Führungen konnten die Stormarner nicht halten, weil sie in der Abwehr nicht energisch genug gegen Timo Brüne und Simon Lundgaard Petersen (beide trafen je neunmal) vorgingen und die Anspiele zu Kreisläufer Lennart Carstens nicht verhinderten.

So drohte elf Sekunden vor der Pause beim Stand von 15:18 eine Vorentscheidung, als die Schiedsrichter den Gästen einen Siebenmeter zusprachen. Doch Reiders Fußabwehr und der nachfolgende Tempogegenstoß über Patrick Ranzenberger zum 16:18 weckten noch einmal die Lebensgeister des Außenseiters.

Mit dem Willen, endlich mal wieder ein Spiel ohne gravierenden Leistungsabfall durchzustehen und leichtfertige Anspiele und überhastete Würfe zu vermeiden, gingen die Ahrensburger in den zweiten Durchgang. Der überragende Christoph Palder, der mit zwölf Treffern am Sieg beteiligt war und auch in der Abwehrmitte überzeugte, wurde als Schütze endlich auch von Andre Peter entlastet. Peter nutzte seine Wendigkeit zu fünf Treffern und glänzte zudem mit Anspielen an den Kreis, die Said Evora sicher verwandelte.

Da zudem Markus Fraikin stets Gefahr von Linksaußen brachte und auch Philipp Ruge dank seiner technischen Fähigkeiten mehrfach erfolgreich war, zogen die Hausherren bis auf 31:28 (58. Minute) davon, ehe es doch noch einmal eng wurde: Doch eine halbe Minute vor Schluss erhöhte Palder schließlich noch auf 32:30, um sich kurz danach eine Rote Karte einzuhandeln, als er einem HSG-Spieler von hinten in den Wurfarm griff.

Spielverlauf: 0:1, 1:3, 4:6, 6:5, 9:7, 9:10, 11:10, 11:13, 12:13, 14:17, 15:18, 16:18 - 19:19, 20:21, 22:21, 22:23, 26:25, 28:26, 28:28, 31:28, 31:30, 32:30, 32:31.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Philipp Ruge, Said Evora, Markus Fraikin (je 4) und Patrick Ranzenberger (3/1).