AHRENSBURG. Wie wollen die Handballer des Ahrensburger TSV noch den Abstieg aus der Regionalliga Nordost verhindern? Wer am Donnerstag das 18:40 (11:18)-Fiasko beim ebenfalls noch bedrohten Altrahlstedter MTV miterlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass die Stormarner im Heimspiel an diesem Sonnabend (18 Uhr, Heimgartenhalle) gegen den Tabellenfünften HSG Tarp/Wanderup etwas Zählbares zustande bringen.
Eine weitere Niederlage - die neunte in Folge - wäre aber wohl schon gleichbedeutend mit dem Absturz in die Oberliga. "Noch sollte man uns nicht abschreiben", sagt Kreisläufer Said Evora. "Als uns vor einem Jahr auch niemand mehr etwas zugetraut hat, haben wir uns noch einmal gesteigert."
Doch wie konnte es zu dem Desaster beim direkten Konkurrenten kommen? Evora: "Der Trainer hat uns eigentlich optimal auf den Gegner eingestellt. Leider waren wir nicht in der Lage, seine Taktik im Angriff länger als 20 Minuten durchzuhalten."
In der Praxis gelang es den Ahrensburgern, das Spiel so lange offen zu halten, wie man die sehr offensive 3:2:1-Deckung des AMTV mit strukturiertem Aufbauspiel vor Probleme stellte. "Wir wollten durch Einlaufen einzelner Rückraum- oder Außenspieler zum Kreis immer wieder für Zuordnungsprobleme beim Gegner sorgen", sagte Coach Hans Riedel.
Das war bis zum 7:6 von Erfolg gekrönt. Hätten nicht Torwart Tobias Mahncke aus dem Bundesligakader des HSV Hamburg so stark gehalten und Phillip Ruge und Patrick Ranzenberger sich in dieser Phase einige "Holztreffer" geleistet, wären die jungen Gastgeber vielleicht sogar nervös geworden. Doch nach einigen überhasteten Würfen und riskanten Anspielen, die der AMTV zu Tempogegenstößen nutzte, stellten die Ahrensburger ihre Gegenwehr frühzeitig ein. Schon nach dem 9:13 (25. Minute) ließen sie die Köpfe hängen.
Dass mit Torwart Steffen Reider einer der Leistungsträger indisponiert und Torjäger Thiago Santos kraftlos wirkte, darf keine Entschuldigung sein für die katastrophale Außendarstellung des Teams in der zweiten Halbzeit. "Da hätten wir uns zusammenreißen und den Rückstand in Grenzen halten müssen", sagte Rückraummann Christoph Palder.
Spielverlauf: 0:1, 1:3, 2:3, 4:5, 6:5, 7:6, 7:10, 8:10, 8:13, 9:16, 10:18, 11:18 - 11:19, 12:22, 13:25, 16:26, 16:31, 17:35, 18:35, 18:40
Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (4), Patrick Ranzenberger (4/2), Christoph Palder (3), Dennis Kondziella, Phillip Ruge, Markus Fraikin (je 2) und Marc Feldtmann (1).
