Der neue Trainer sieht eine engagierte Leistung seines Teams. Aber das rettende Ufer ist schon drei Punkte entfernt.

Ahrensburg. Die Handball-Männer des Ahrensburger TSV treten wieder als Mannschaft auf. Zwar ist der Abstand zum ersten Nichtabstiegsplatz in der Regionalliga Nordost nach dem 29:33 (14:18) gegen die SG BraHU auf drei Punkte angewachsen, die Moral, mit der sich das Team nach einem katastrophalen Start (2:8) gegen die Niederlage stemmte, lässt für die kommenden Wochen aber hoffen.

Eine Viertelstunde lang präsentierten sich die erstmals vom neuen Trainer Hans Riedel betreuten Ahrensburger wie ein Absteiger. Ballverluste und schwache Abschlüsse wurden von den selbstbewussten Gästen mit Tempogegenstößen bestraft, nach dem 3:10 deutete alles auf eine Blamage wie zwei Wochen zuvor gegen den Bad Doberaner SV (18:38) hin. Doch die Hausherren rissen sich zusammen, kämpften und beherzigten die Ansage von Riedel, nichts übers Knie zu brechen und die Angriffe geduldig aufzubauen und verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf vier Tore.

Obwohl die beiden überragenden Bad Bramstedter Jan-Henning Himborn (8 Tore) und Jens Thöneböhn (10) von der Ahrensburger Deckung kaum zu kontrollieren waren, schmolz der Rückstand nach dem Seitenwechsel weiter: Said Evora, Christoph Palder und Patrick Ranzenberger verkürzten mit drei Treffern in Folge von 19:23 auf 22:23 (43. Minute). Bis zum 26:27 (51.) stand die Partie dann auf des Messers Schneide.

"Wenn zwischenzeitlich der Ausgleich gefallen wäre, hätte es für uns noch einmal gefährlich werden können", gestand Gäste-Spielertrainer Jens Häusler. Doch Holztreffer, überhastete Würfe und individuelle Deckungsmängel verhinderten das erfolgreiche Debüt von Riedel auf der ATSV-Bank. "Wir müssen unser Kreis- und Gegenstoßspiel noch verbessern", sagte der neue Coach. Vom Kampfgeist seiner Mannschaft zeigte er sich beeindruckt: "Da hat sich keiner hängenlassen."

"Sobald ich wieder spielen kann, werde ich die Mannschaft unterstützen", kündigte der verletzte Christian Schedeit an, der in einer Woche in Witten ein Medizinstudium beginnt. "Ich werde mich dort fit halten, das Abschlusstraining am Freitag in Ahrensburg absolvieren und die Spiele mitmachen."

Diese Einstellung ist exemplarisch für die Stimmung im Team, das sich noch nicht aufgegeben hat. Wahrscheinlich hätten die Funktionäre gut daran getan, sich eher von Jens Lüdtke zu trennen, der schon am Wochenende den Konkurrenten ATSV Stockelsdorf betreute.

Spielverlauf: 0:3, 1:3, 2:8, 3:10, 10:17, 14:17, 14:18 - 16:18, 16:19, 19:21, 19:23, 22:23, 22:25, 24:25, 26:27, 26:29, 27:29, 27:31, 29:31, 29:33

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (9/2), Marc Feldtmann (6/1), Markus Fraikin (4), Patrick Ranzenberger, Philipp Ruge, Christoph Palder, Dennis Kondziella (je 2), Andre Peter und Said Evora (je 1).