Ahrensburg. Nach 17 Monaten haben Handballtrainer Jens Lüdtke (35) und der Ahrensburger TSV ihre Zusammenarbeit beendet. "Das Vertragsverhältnis wurde einvernehmlich gelöst", sagte Lars Kiesbye, Zweiter Vorsitzender der Handballabteilung. Neuer Coach des Regionalliga-Männerteams ist ab sofort Hans Riedel. Der Verein einigte sich mit dem 46-Jährigen vorerst auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende.

"Ich gehe die Aufgabe sehr entspannt an", sagte Riedel, dessen letztes Vereinsengagement beim TV Fischbek (Oberliga) im Mai 2006 endete. "Die Mannschaft war vor Saisonbeginn kein Kandidat für den Klassenverbleib und ist es auch jetzt nicht", so der A-Lizenz-Inhaber, der den ATSV in dieser Saison in drei Partien von der Tribüne aus beobachtet hat. Auf der Trainerbank sitzt er erstmals am Sonntag (17 Uhr) im Heimspiel gegen die SG BraHU.

"Das ist wahrscheinlich die beste Lösung, die es zu diesem Zeitpunkt gibt", sagte Mannschaftsführer Philipp Ruge, der Riedel aus sechs gemeinsamen Jahren kennt und um dessen Qualitäten weiß. "Inhaltlich wird sich nicht viel ändern", so Ruge, "aber vielleicht hilft uns schon Riedels persönliche Ansprache aus dem Tief heraus."

Während sich die Spieler zwischenzeitlich auf Lüdtkes individuellen Führungsstil eingestellt hatten und in der Hinrunde beachtliche Erfolge erzielten, konnten sich der eigenwillige Coach und die ATSV-Supporters nie füreinander erwärmen. "Das Gespräch vor einer Woche hat mir den Rest gegeben", sagte Lüdtke, der drei Tage später Kiesbye telefonisch bat, den Vertrag aufzulösen. "Die Kommunikation war schlecht, das Vertrauensverhältnis gestört. Wir sind froh über diese Entscheidung", sagte Supporter Wolfgang Wiener.

Für Wunder fühlt sich Riedel allerdings nicht zuständig. "Es gibt keine Alibis mehr, es muss jetzt zum Schulterschluss aller kommen", forderte er. Und Ruge sagte: "Am Sonntag ist erst einmal die Mannschaft gefragt, sich für die Blamage gegen Bad Doberan zu rehabilitieren."