Bis zum 24:24 träumten die Regionalliga-Frauen des ATSV von einem Erfolgserlebnis über den VfL Bad Schwartau.

Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV haben erneut eine Chance verpasst, sich vom Tabellenende abzusetzen. Nach dem 25:27 (13:10) gegen den VfL Bad Schwartau, den sie im Hinspiel noch mit 26:21 bezwungen hatten, trennt sie als Tabellenzehnter nur noch ein Punkt von einem Abstiegsplatz.

Trainer Tilo Labs war enttäuscht, dass sein Team den beim Spielstand von 24:24 greifbaren Erfolg in der Schlussphase verspielte, weil dem Klassenneuling vermeidbare Ballverluste unterliefen und er Angriffe unvorbereitet abschloss. Entscheidend für die Niederlage war jedoch der schmale Kader, in dem mit Bettina Winterberg und Kim Schmidhuber auch noch zwei Stammkräfte weit unter ihrem Leistungsvermögen blieben. Während sich Winterberg trotz fehlender Fitness (Krankheit/Verletzungen) nach Kräften mühte, wirkte Linkshänderin Schmidhuber lustlos und fiel nur mit zwei schwachen Würfen von der Rechtsaußenposition auf.

So wog das Fehlen von Kerstin Schmidt (Fußverletzung) schwer, zumal sich Anastasia Günter und auch Kerstin Felkel taktisch unklug verhielten. Auf der linken Angriffsseite nutzte Günter zu selten Durchbruchschancen zwischen erster und zweiter Abwehrspielerin oder als Variante das Abspiel zu Linksaußen Stefanie Krickhahn, die mit vier Toren und einer starken Deckungsleistung zu den besten Ahrensburgerinnen gehörte. Felkel wirkte in der Rolle der Ballverteilerin und Schützin zeitweise überfordert, übersah eigene Chancen oder die am Kreis gut postierte Silke Schöning.

Trotz dieser Mängel bestimmte der ATSV das Geschehen in der ersten Halbzeit, weil die 6:0-Abwehr optimal stand, weder freie Würfe aus dem Rückraum noch Anspiele zum Kreis zuließ und sich auch Torfrau Daniela Laupichler in guter Form präsentierte.

Statt mit der Drei-Tore-Führung im Rücken ruhig aufzubauen, verfielen die Ahrensburgerinnen nach dem Seitenwechsel in Hektik. Die schwachen Aktionen von Felkel und Winterberg wurden umgehend mit Tempogegenstößen bestraft. Die gab es beim ATSV allenfalls über die zweite Welle. "Diese einfachen Tore haben uns gefehlt", sagte Labs, der zudem die Schwächen im Überzahlspiel beklagte: "Zwei-Minuten-Strafen für den Gegner sind zurzeit eher ein Nachteil für uns."

Spielverlauf: 0:1, 2:3, 4:3, 7:5, 7:7, 11:7, 13:9, 13:10 - 13:11, 14:11, 14:13, 15:13, 15:15, 16:15, 16:18, 18:20, 20:20, 24:24, 24:27, 25:27

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Katharina Rathke (9/5), Kerstin Felkel (5/1), Silke Schöning (3), Anastasia Günter und Simona Stahl (je 2).