Regionalliga: Die Handballer des Ahrensburger TSV beenden ihre Durststrecke mit einem 29:28 beim TSV Ellerbek.

Ahrensburg. Hans Hinrich Stucke, der Torwarttrainer des TSV Ellerbek, klopfte Florian Schmidt vom Ahrensburger TSV anerkennend auf die Schulter. Zu Recht, denn Schmidt, der noch in der vergangenen Saison das Ellerbeker Tor gehütet hatte, legte mit 15 gehaltenen Würfen den Grundstein für das überraschende 29:28 (15:14) der Ahrensburger Regionalliga-Handballer, den ersten Sieg seit mehr als drei Monaten. Bezeichnend: Auch als nur noch drei Abwehrspieler vor ihm im Block standen - die Übrigen hatten sich Zeitstrafen eingehandelt und fieberten an der Seitenlinie mit - parierte er mit dem Schlusspfiff den direkten Freiwurf des achtfachen Torschützen Sebastian Opterbeck und nährte damit Hoffnungen auf den Klassenerhalt.

"Endlich hat die Mannschaft auch gegen einen vermeintlich besseren Gegner an sich geglaubt", sagte Robert Heinrich, der mit sieben Toren diesmal aber nur zweitbester ATSV-Schütze war. Mannschaftskapitän Christoph Palder steigerte sich nämlich gegen seine einstigen Ellerbeker Kameraden zu alter Form und war im Angriff der überragende Mann. Der 23-Jährige glänzte mit Kreisanspielen, traf selbst neunmal ins Schwarze und war vor allem in den letzten Minuten dafür verantwortlich, dass der ATSV die beim 2:1 übernommene Führung nicht mehr abgab.

Obwohl der Erfolg auf Grund der kämpferischen Einstellung, einer konzentrierten Abwehrleistung und sehenswerter Spielzüge vor allem in der ersten Halbzeit verdient war, wäre er ohne Glück wohl kaum zu Stande gekommen.

Nachdem schon Lars Uwe Lang völlig freistehend vom Kreis nur die Latte getroffen (52. Minute) und die mögliche 25:24-Führung für die Ellerbeker verpasst hatte, versagte kurz vor dem Ende Christian Politz beim Stande von 27:27 vom Siebenmeterpunkt. Zuvor schon einmal an Florian Schmidt gescheitert, setzte er den Ball an die Unterkante der Latte. Dass Palder in der Folgezeit sein Team trotz Unterzahl noch zweimal in Front warf, beim 28:27 erst den dritten Abpraller verwertete, passte da ebenso ins Bild wie die Schlussszene, als Florian Schmidt per Fußabwehr den Sieg rettete.

Für Spielertrainer Dirk Schimmler, der diesmal als Vollstrecker vom Kreis glänzte, war der Erfolg keine Überraschung. "Nach der Heimniederlage gegen Wilhelmsburg waren die Köpfe endlich frei", sagte der 37-Jährige. "Wir haben die Ellerbeker kalt erwischt, lange von unserer klaren Führung zehren können und nie nachgelassen."

Unzufrieden konnte der Coach eigentlich nur mit Rechtsaußen Kai Stolze sein, der fünf erstklassige Torchancen ausließ. Vorwürfe machte dem 36 Jahre alten Linkshänder, der sich trotz eines Knorpelschadens im rechten Knie erneut in den Dienst der Mannschaft stellte, aber niemand. Stolze zeigte wie alle seine Kameraden jenen Charakter, den Schimmler von seinen Spielern gefordert hatte. Abwehrrecke Jörg Schröder machte sich ebenso wie Palder sogar mit Schmerzmitteln fit.

Auswirkungen auf die Tabelle hatte der Sieg zwar noch nicht, psychologisch gehen die Ahrensburger jedoch gestärkt in das "Endspiel" am Sonnabend (18 Uhr, Heimgarten) gegen den SV Post Schwerin II.

Spielverlauf: 0:1, 5:1 (8. Minute), 8:3 (12.), 8:5, 9:7 (19.), 14:10 (25.), 14:13, 15:14 - 15:15, 17:15, 18:18 (37.), 20:18, 22:22 (44.), 24:22, 24:24 (51.), 26:24, 26:26, 27:26 (56.), 29:28.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Dirk Schimmler (5), Henning Wollesen, Kai Stolze, Markus Fraikin und Mathias Behncke (je 2).