Atmosphärische Störungen zwischen Management und Trainer verschärfen die Situation beim Regionalligaklub.

Ahrensburg. Die Handballspieler des Ahrensburger TSV stehen in der Regionalliga Nordost vor entscheidenden Wochen. Mit Erfolgen in den Heimspielen gegen den Bad Doberaner SV am Sonnabend und gegen die SG BraHU (11. März) könnte der Tabellen-13. einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib machen. Doch Impulse von Seiten des Managements fehlen. Mit welchen Spielern planen die Supporters für die kommende Saison, gibt es schon Kontakte zu dringend benötigten Verstärkungen, soll die Zusammenarbeit mit Trainer Jens Lüdtke fortgesetzt werden?

"Wenn jeder Spieler wüsste, woran er ist, würde sich das sicherlich auch auf dem Spielfeld positiv auswirken", sagte Mannschaftskapitän Philipp Ruge nach dem 29:36 (13:17) gegen den VfL Bad Schwartau.

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Die Niederlage gegen den Tabellenzweiten, der eine Woche zuvor sogar Staffelfavorit LHC Cottbus besiegt hatte, war nicht auf mangelnde Einstellung der Spieler zurückzuführen. Die Ursachen für den lockeren Sieg der Gäste lagen vor allem in 31 Fehlwürfen und elf technischen Fehlern der Ahrensburger, die bis zum 6:6 mithielten und später noch einmal auf 16:17 verkürzten.

Lüdtke registrierte zwar die Probleme auf der halbrechten Deckungsseite und monierte die vielen schwachen Abschlüsse. "Aber wir haben uns wieder zahlreiche Chancen erspielt. Das stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Spiele", sagte der ehemalige Bundesligaprofi.

An eine weitere Zukunft beim Ahrensburger TSV über das Saisonende hinaus mag der Trainer zurzeit aber nicht glauben. "Das Vertrauensverhältnis zu den Supporters ist gestört", sagte Lüdtke, der sich schon mehrfach über handwerkliche Fehler der Funktionäre beklagt hatte. Über die Gründe für die atmosphärischen Störungen schweigen sich beide Seiten aus. "Wir werden uns bald mit dem Trainer zusammensetzen", sagte Gerd Wollesen.

Der Supporters-Chef will auch in der kommenden Saison versuchen, den Leistungshandball in Ahrensburg zu etablieren. "Der Etat ist bis Mai 2008 gesichert. Es gab schon Gespräche mit drei potenziellen Verstärkungen", sagte der Schifffahrtskaufmann.

Einen dieser möglichen Neuzugänge hat man jedoch möglicherweise schon verprellt. Zwar wurde sich Wollesen vor zwei Wochen mündlich mit einem Linkshänder einig, die versprochene schriftliche Bestätigung des Angebots blieb jedoch aus. "Ich kann doch solche Kontakte gar nicht mehr knüpfen, wenn dann solche Fehler gemacht werden", sagte Lüdtke.

"In diesem Fall mussten noch einige Details geklärt werden", erklärte Wollesen, räumte aber ein, dass der Spieler über die Verzögerung hätte informiert werden müssen. "Die Mannschaft glaubt fest an den Klassenverbleib", sagte Ruge, "aber wir brauchen auch mal eine Rückmeldung von den Supporters über unsere Wertigkeit - auch wenn die Verträge teilweise bis 2008 laufen."

Spielverlauf: 1:0, 1:1, 4:1, 4:4, 6:5, 6:10, 8:13, 11:16, 13:17 - 16:17, 16:20, 17:22, 20:25, 22:26, 22:29, 26:34, 29:35, 29:36

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christian Schedeit (7), Thiago Santos (5/2), Christoph Palder, Alexander Bär (je 4), Philipp Ruge (3), Patrick Ranzenberger, Dennis Kondziella (je 2), Andre Peter und Marc Feldtmann (1).