Ist die Oberliga doch eine Klasse zu hoch? Die Ahrensburgerinnen verlieren Kellerduell bei der SG Hamburg-Nord 18:30.

Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV II scheinen ihren Platz in der Hamburger Oberliga freiwillig für die erste Mannschaft räumen zu wollen. Zwar hat die Regionalliga-Mannschaft noch alle Chancen, den Klassenverbleib sicherzustellen, die "Reserve" präsentierte sich jedoch beim 18:30 (3:9) bei der mitbedrohten SG Hamburg-Nord, die sie im Hinspiel noch mit 26:24 besiegt hatte, schon wie ein sicherer Absteiger.

Die Aussage von Trainer Jörg Senger, dass jetzt eben die kommenden beiden Spiele am Sonnabend (18 Uhr) gegen den TSV Ellerbek II und eine Woche später beim TH Eilbeck gewonnen werden müssten, um wieder im Plan zu sein, kam angesichts der Leistung seiner Mannschaft am Tegelsbarg schon einer Durchhalteparole gleich. Zumal auch die Eilbekerinnen (wie die SG Hamburg-Nord) schon fünf Punkte mehr auf dem Konto haben als der ATSV II.

Dass mittlerweile auch die standhaftesten Optimisten den Glauben an eine Steigerung der Stormarnerinnen verlieren, liegt an der ausbleibenden Weiterentwicklung des Aufsteigers. Was die Mannschaft in Trainingsspielen gegen die "Dritte" oder auch die Regionalliga-Auswahl zeigt, kann sie in den Punktspielen nicht umsetzen.

"Wir wollten aus einer aggressiven 6:0-Abwehr zu Ballgewinnen kommen und einfache Tore aus dem Tempogegenstoß werfen. Und im Positionsspiel sollte aus dem Rückraum Druck ausgeübt werden, um gegen die gegnerische 6:0-Formation über den Kreis und die Außenpositionen zum Erfolg zu kommen", schilderte Senger die Marschroute.

Die hohe Fehlerquote im Angriff machte die Hoffnungen der ATSV-Frauen jedoch schon in der ersten Halbzeit zunichte. Zwar brachte es der Gegner in den ersten 30 Minuten nur auf neun Treffer, was für die Ahrensburger Defensive sprach, aber nur drei eigene Torerfolge offenbarten das Dilemma.

Eine Wende nach der Pause schien zumindest kurze Zeit noch möglich, als Karin Mahn endlich ihre Fähigkeiten als Distanzschützin andeutete und mit Bianca Schuster auch eine zweite Spielerin aus dem Rückraum traf. Auf diese Weise verkürzten die Ahrensburgerinnen den Rückstand auf 10:14 (40. Minute). Eine einzige Zeitstrafe reichte jedoch aus, um den Faden wieder zu verlieren. Nach dem Anwachsen des Rückstands auf 12:19 war die Partie entschieden.

Sengers Versuche, mit Nadine Grunwald als "Indianer" den Spielfluss der Hamburgerinnen zu stören, oder danach alle drei Rückraumspielerinnen in enge Deckung zu nehmen, machten die Sache noch schlimmer. Die entstandenen Räume nutzte der Gegner gegen den überforderten Klassenletzten eiskalt aus.

Spielverlauf: 1:5, 2:8, 3:9 - 10:14, 12:19, 13:22, 18:30

Die Tore für den Ahrensburger TSV II warfen: Karin Mahn (5), Bianca Schuster (5/2), Katrin Niemeier (3/1), Ira Petermann (2), Anne Sibrins, Cathrin Buchholz und Kortine Kleinheinz (je 1).