Verbleib in der Regionalliga ist in Gefahr: ATSV-Frauen müssen Heimspiel gegen das Schlusslicht HSC Potsdam gewinnen.

Ahrensburg. "Bloß nicht mehr als 25 Gegentore zulassen, dann ist vielleicht eine Überraschung möglich", hatte Trainer Tilo Labs seinen Regionalliga-Handball-Frauen vom Ahrensburger TSV vor dem Gastspiel beim Tabellendritten HSG Kropp/Tetenhusen eingeschärft.

Zwar verfehlte der Aufsteiger die Vorgabe des Coaches nur knapp, da er Kropps Torjägerin Lena Leptien zwar nicht ausschalten konnte, sie aber besser in den Griff bekam als beim 25:37 im Hinspiel und zumindest ihre gefürchteten Kreisanspiele weitgehend unterband. Von einem Erfolgserlebnis waren die Stormarnerinnen beim 15:26 (8:12) aber dennoch weit entfernt.

Grund war die schwache Angriffsleistung. Zumindest eine Viertelstunde lang setzten die Gäste die Trainerforderung um, im Spielaufbau bedächtig vorzugehen und überhastete Abschlüsse zu vermeiden. Die 4:3-Führung war Ausdruck dieser Disziplin, die den Gegner schon nervös zu machen schien, aber auf der eigenen Seite leider nicht für wachsendes Selbstbewusstsein sorgte. Mit zahlreichen technischen Fehlern - am Ende summierte sich die Zahl auf 25 - machten die Ahrensburgerinnen den Gegner wieder stark. So stand es plötzlich 4:10.

"Gegen die offensive 3:2:1-Deckung wurden immer wieder falsche Entscheidungen gefällt", analysierte Labs. "Wenn ein Abspiel angebracht gewesen wäre, wurde geworfen oder der Zweikampf gesucht. Es gelang uns nicht einmal, Silke Schöning am Kreis freizuspielen."

Weil Anastasia Günther, die die wegen einer Achillessehnenreizung fehlende Kerstin Schmidt ersetzte, in der Endphase der ersten Halbzeit zeitweilig ihre technischen Qualitäten aufblitzen ließ und einige Male aus dem Rückraum traf, hatte Labs die Hoffnung auf eine Wende zwar noch nicht ganz aufgegeben. Die erhoffte Fortsetzung des Aufschwungs nach dem Wiederanpfiff blieb jedoch aus, obwohl Kropp wegen einer Zwei-Minuten-Strafe in personeller Unterzahl beginnen musste. Labs: "Dass wir dann gleich drei Gegentreffer in Folge kassierten, war die Vorentscheidung."

Daran änderte auch die gute Leistung von Torfrau Daniela Laupichler nichts, die nach dem Seitenwechsel für die glücklose Stefanie Hundertmark zwischen die Pfosten rückte und immerhin elf Würfe parierte.

Weil den Klassenneuling nach wie vor nur zwei Punkte von einem Abstiegsrang trennen, ist ein Sieg am kommenden Sonntag (15 Uhr) im Heimspiel gegen Schlusslicht HSC Potsdam Pflicht, ehe Anfang März dann ebenfalls in eigener Halle das erste von mehreren "Endspielen" um den Klassenverbleib gegen den ebenfalls im Abstiegsschlamassel steckenden VfL Bad Schwartau folgt.

Spielverlauf: 0:2, 4:3, 4:10, 8:12 - 8:15, 13:21, 15:23, 15:26

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Anastasia Günter (5), Katharina Rathke (5/davon 2 Siebenmeter), Kerstin Felkel (2), Kim Schmidhuber, Stefanie Krickhahn und Bettina Winterberg (je 1).