Bis zum 22:23 machen die Regionalliga-Frauen des Ahrensburger TSV dem Tabellenzweiten das Leben schwer.

Ahrensburg. Tilo Labs ist ein Handballtrainer, der das Leistungsvermögen seiner Mannschaft gut einzuschätzen vermag. Insofern durfte man ihm die Enttäuschung über das 23:28 (10:14) seines Ahrensburger TSV gegen den Berliner TSC durchaus abnehmen, obwohl die Gäste als Regionalliga-Tabellenzweiter zwölf Punkte mehr aufweisen als der Aufsteiger. "Die Berlinerinnen liegen uns, das hatten wir schon beim Hinspiel gemerkt, als uns ein 25:25 gelang", sagte Labs. Dass es am Ende nicht reichte, obwohl die Stormarnerinnen neun Minuten vor dem Ende nur 22:23 zurücklagen, sorgte bei ihm dann für Ernüchterung.

"In der entscheidenden Phase fehlten uns Cleverness und Selbstbewusstsein", analysierte er die zu risikoreichen Anspiele und unvorbereiteten Würfe. "Obwohl ich die Mannschaft in einer Auszeit auf die letzten Minuten eingestimmt habe, hat sie bei den Big Points versagt."

Die Ursache für die Niederlage war ohnehin in der mangelhaften Offensivleistung zu suchen. Bei 68 Angriffen blieb die Erfolgsquote der Gastgeberinnen unter 30 Prozent. Symptomatisch für die schwachen Abschlüsse waren vier vergebene Siebenmeter. Die größten Defizite lagen auf den Außenpositionen, von denen kaum Gefahr ausging. Auch das Kreisspiel mit Silke Schöning oder Nadine Grunwald fand kaum statt. So lag der Druck bei den Rückraumspielerinnen, aber die waren nur phasenweise in der Lage, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Während Bettina Winterberg stark begann und mit drei Treffern in Folge großen Anteil an der anfänglichen 6:2-Führung hatte, sich später aber in Zweikämpfen aufrieb, konnten Kerstin Schmidt, Anastasia Günter und Katharina Rathke nicht überzeugen. So war wieder einmal Kerstin Felkel als Schützin gefragt. Mit fünf Treffern erfüllte die beste ATSV-Werferin (bislang 61 Saisontore) dann zwar auch ihr Soll, am Siebenmeterpunkt und in der Schlussphase offenbarte aber auch sie Schwächen.

"Durch unsere fehlende Gradlinigkeit im Angriff, unsere noch zu wenig ausgeprägte Härte im Zweikampf, haben wir die Berlinerinnen stark gemacht. Deren Tempogegenstöße haben uns die Punkte gekostet", bilanzierte Labs. Auch die gute Torfrau Daniela Laupichler, die 18 Bälle abwehrte, ließ sich davon beeindrucken und machte Fehler.

Was den Klassenverbleib anbelangt, bleibt Labs optimistisch. "Wir haben noch ein Drei-Punkte-Polster und alle mitbedrohten Teams müssen bei uns antreten", sagte er.

Spielverlauf: 6:2, 6:6, 7:10, 9:11, 10:14 - 12:14, 12:17, 13:19, 17:19, 22:23, 23:28

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Kerstin Felkel, Bettina Winterberg (je 5), Stefanie Krickhahn (4/2), Kerstin Schmidt, Kim Schmidhuber (je 3), Katharina Rathke, Silke Schöning und Anastasia Günter (je 1).