Ahrensburg. Den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV fehlt es an Zweikampfhärte und Cleverness. Das ist die Erkenntnis aus dem Regionalligaspiel bei den Reinickendorfer Füchsen. Der Aufsteiger war den Berlinerinnen zumindest eine Halbzeit lang ebenbürtig, verlor aber am Ende noch deutlich mit 18:29 (9:11).

"Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und es nicht verstanden, unser Tempospiel zu variieren", sagte Trainer Tilo Labs. "Es macht keinen Sinn, noch aufs Tempo zu drücken, wenn man schon mit sieben Toren im Hintertreffen liegt und eine Unterzahlsituation zu überstehen hat."

Die große Chance, den Favoriten nachhaltig zu ärgern, verpassten die ohne Linksaußen Kathleen Kuhlmann (beruflich verhindert) angetretenen Gäste schon in der ersten Halbzeit, als das Konzept von Labs hätte aufgehen können, einfache Tore aus der ersten und zweiten Welle des Tempogegenstoßes und aus der sogenannten "schnellen Mitte" zu erzielen. "Wir haben unsere Aktionen nicht konsequent genug vorgetragen und Überzahlsituationen häufig nicht genutzt", kritisierte Labs. "Und unsere Rückraumspielerinnen haben zu selten die Durchbruchschance gesucht und den Ball zu sehr in die Breite gespielt."

Als ungünstig für die Ahrensburgerinnen erwies sich die Regelauslegung der Schiedsrichter, die das körperbetonte Abwehrspiel des Gegners zuließen. "In punkto Härte müssen wir noch dazulernen - wir sind hinten zu lieb und gehen vorn Zweikämpfen zu häufig aus dem Weg", sagte Labs über die Defizite seiner Mannschaft. Zudem mangelte es wegen des kleinen Kaders mit Fortdauer der Partie zunehmend an Athletik.

Aufgrund der starken Leistung von Torhüterin Daniela Laupichler (13 abgewehrte Bälle) und zahlreicher Ballgewinne in der 6:0-Deckung wäre in den ersten 15 Minuten ein deutlicher Vorsprung für die Gäste möglich gewesen. Allerdings trauten sich nur Kerstin Schmidt und Kerstin Felkel aus dem Rückraum etwas zu. Anastasia Günter und Kim Schmidhuber blieben gar weit unter ihren Möglichkeiten.

"Es war auf jeden Fall ein besseres Ergebnis drin. Das wäre im Hinblick auf die anstehenden Spiele gegen den Tabellenzweiten TSC Berlin und beim Dritten HSG Kropp/Tetenhusen gut für unser Selbstbewusstsein gewesen", sagte Labs.

Das nächste wichtige Spiel für den ATSV im Kampf um den Klassenverbleib ist allerdings erst in vier Wochen - dann geht es gegen Schlusslicht HSC Potsdam. Der Vorsprung der Ahrensburgerinnen auf den ersten Abstiegsplatz beträgt weiterhin drei Punkte.

Spielverlauf: 1:2, 4:5, 6:6, 8:6, 11:9 - 12:10, 13:10, 13:11, 18:11, 20:12, 21:14, 22:15, 27:17, 29:18.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Kerstin Schmidt (5), Kerstin Felkel (4), Stefanie Krickhahn, Silke Schöning, Bettina Winterberg (je 2), Katharina Rathke (2/1) und Anastasia Günter (1).

Regionalliga Nordost, Frauen

Reinickendorfer F. - Ahrensburger TSV 29:18

HSG Tarp/Wanderup - HSC Potsdam 31:23

TSV Owschlag - Buxtehuder SV II 29:29

HSG Kropp/T. - MTV Altlandsberg 24:29

1. MTV Altlandsberg 14 389:343 21: 7

2. Berliner TSC 13 332:294 19: 7

3. HSG Kropp/T. 14 381:347 19: 9

4. TSV Ellerbek 12 306:261 18: 6

5. TSV Owschlag 13 369:330 17: 9

6. Reinickendorfer F. 14 364:325 17:11

7. F. Neubrandenburg 13 348:321 16:10

8. Ahrensburger TSV 14 325:278 11:17

9. Buxtehuder SV II 14 343:371 10:18

10. HSG Tarp/W. 14 318:378 9:19

11. SC Kisdorf 13 310:326 8:18

12. VfL Bad Schwartau 13 289:328 7:19

13. HSC Potsdam 13 310:382 2:24