Beim 31:30-Erfolg der Stormarner entscheidet Torwart Florian Schmidt die Partie mit einem gehaltenen Siebenmeter.

Ahrensburg. In den vorherigen 18 Punktspielen in der Handball-Regionalliga Nordost war Florian Schmidt im Tor des Ahrensburger TSV kaum einmal über Kurzeinsätze hinausgekommen, weil sein Kollege Steffen Reider meist in Topform agierte. Aber als die Nummer eins jetzt wegen einer im Training erlittenen Fußverletzung beim Spiel gegen die HSG Kropp-Tetenhusen passen musste, zeigte Schmidt seine Klasse. Mit 16 abgewehrten Bällen legte der 34 Jahre alte Diplomingenieur die Grundlage für das 31:30 (16:16) seiner Mannschaft und rettete in der Schlusssekunde mit seinem vierten gehalteten Siebenmeter den neunten Saisonsieg.

"Wir gewinnen unsere Spiele über den Kampf, wenn wir in der Lage sind, uns in der Abwehr heiß zu machen", sagte Rückraummann Andre Peter. Aber von dieser Tugend war lange nichts zu sehen - die Ahrensburger fanden in der ersten Halbzeit daher kein Mittel gegen die Kreisdurchbrüche und -anspiele der Gäste. Erst nachdem die Gastgeber den Rückstand zur Pause egalisiert hatten, steigerten sie sich in der Defensive deutlich. Daraus resultierend kam auch das Konterspiel in Schwung, bei dem neben Thiago Santos Linkshänder Marc Feldtmann glänzte.

Trainer Jens Lüdtke hatte neben Reider auch Rechtsaußen Patrick Ranzenberger (gesperrt) und Dennis Kondziella (Bänderriss) zu ersetzen. Den nach einem Kahnbeinbruch gerade einsatzbereiten Spielmacher Philipp Ruge musste er schon nach 15 Minuten beim Stand von 6:10 aufs Feld schicken, weil sich dessen Vertreter Christian Schedeit schwer am Knöchel verletzte. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Erfolg, der den Ahrensburgern zum Sprung auf den neunten Tabellenrang verhalf, noch an Bedeutung. Bis auf Said Evora und Alexander Bär, die sich am Kreis abwechselten, blieben alle Stormarner pausenlos auf dem Feld.

Angesichts der konditionellen Belastung waren Ballverluste und überhastete Würfe unvermeidlich - so geriet der Mitte der zweiten Halbzeit beständige Vorsprung immer wieder in Gefahr. Da sich jedoch auch bei den Gästen der Kräfteverschleiß bemerkbar machte, entschied der bessere Torwart die Partie. Während Kropps Dirk Heinemann kaum noch einen Ball abwehrte, avancierte Schmidt zum Matchwinner.

Unerfreulich waren die Entgleisungen der Ahrensburger nach der umstrittenen Strafwurf-Entscheidung kurz vor Schluss, als Bär und Betreuer Wolfgang Wiener gegenüber den Schiedsrichtern den Mund nicht halten konnten. Und Santos musste das Feld verlassen, weil er die Vorbereitungen des Schützen zu stören versuchte. Ein Lerneffekt aus der Schiedsrichterbeleidigung Ranzenbergers beim Spiel gegen DHK Flensborg scheint noch nicht bei allen Akteuren eingetreten zu sein.

Spielverlauf: 0:1, 4:6, 6:10, 9:11, 12:11, 12:13, 15:14, 15:16, 16:16 - 17:16, 19:17, 21:19, 21:21, 23:21, 27:24, 27:26, 28:27, 30:27, 30:30, 31:30.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (8/3), Marc Feldtmann (6), Andre Peter, Philipp Ruge (je 4), Christoph Palder, Christian Schedeit (je 3), Said Evora (2) und Alexander Bär (1).

Regionalliga Nordost, Männer

Ludwigsfelder HC - ATSV Stockelsdorf 26:31

HSG Tarp/Wanderup - NSG Nord-NF 31:25

LHC Cottbus - TSV Ellerbek 40:23

SG BraHU - SV Brandenburg/West 28:25

Ahrensburger TSV - HSG Kropp/T. 31:30

Bad Doberaner SV - HSV Loitz 26:25

VfL Bad Schwartau - HSG Schülp/W. 44:25

1. LHC Cottbus 19 658:476 36: 2

2. VfL Bad Schwartau 19 624:536 33: 5

3. DHK Flensborg 18 571:491 25:11

4. SG Flensburg-H. II 18 521:492 23:13

5. SV Brandenburg/W. 19 547:533 23:15

6. Bad Doberaner SV 19 530:540 20:18

7. HSV Insel Usedom 18 486:488 19:17

8. HSG Tarp/W. 19 543:541 18:20

9. Ahrensburger TSV 19 538:567 18:20

10. Ludwigsfelder HC 19 569:576 17:21

11. HSG Kropp-Tetenh. 19 537:559 17:21

12. HSV Loitz 19 522:538 16:22

13. TSV Ellerbek 19 530:577 16:22

14. SG BraHU 19 559:595 14:24

15. ATSV Stockelsdorf 19 525:548 13:25

16. AMTV Hamburg 18 482:507 11:25

17. HSG Nord-NF 19 535:621 11:27

18. HSG Schülp/W. 19 526:618 8:30