AHRENSBURG. Der Gegner hat eine starke Mannschaft, aber das Spiel haben die Schiedsrichter entschieden", sagte Jens Lüdtke und verließ frustriert die Heimgartenhalle. Für den Handball-Trainer des Ahrensburger TSV waren die Berliner Unparteiischen Nikos Seliger und Martin Thöne die Schuldigen für das 24:29 (15:12) seiner Mannschaft im Regionalliga-Heimspiel gegen die HSV Insel Usedom. Die Rote Karte gegen Christian Schedeit (wegen gesundheitsgefährdender Regelwidrigkeit) nahm dem Coach schon nach 33 Minuten den wichtigsten Rückraumspieler.

Es ist spekulativ, ob die Stormarner mit Schedeit zum fünften Heimsieg gekommen wären. Da der gesundheitlich angeschlagene Christoph Palder als Torschütze nahezu ausfiel, trug Schedeit als Spielmacher die Hauptverantwortung im Rückraum und war bis zu seinem Ausscheiden auch der beste Werfer - aber auch die Kräfte des ehemaligen Stockelsdorfers wären irgendwann zur Neige gegangen.

Allerdings: Als der Blondschopf Usedoms Alexander Gleß, der zum erweiterten Tempogegenstoß unterwegs war, nahe der Mittellinie regelwidrig stoppte, führten die Ahrensburger noch mit 17:14.

Gäste-Trainer Peter Pysall wollte die Rote Karte nicht kommentieren, gab aber zu, dass seine Mannschaft aus dem Feldverweis Nutzen gezogen habe.

Bis dahin waren die Gäste vor allem an Ahrensburgs aggressiver 6:0-Deckung, aber auch am herausragenden Schlussmann Steffen Reider (insgesamt 18 Paraden) gescheitert. Erst als Pysall nach der Pause Torwart Lars Müller für Stefan Köpke einwechselte und Linkshänder Alexander Leow von der rechten Außenposition besser traf, wendete sich das Blatt. Die Hausherren, die trotz vieler Schwächen im Angriff in der ersten Hälfte bis auf 11:6 davongezogen waren, behaupteten sich nach Schedeits Disqualifikation nur noch zehn Minuten lang und waren nach dem 19:17 mit ihrem Latein im Angriff am Ende. 15 Minuten lang warf der ATSV kein Tor und geriet mit 19:24 vorentscheidend in Rückstand.

Für kurzfristige Hoffnung beim Stand von 20:24 sorgte noch die Deckungsvariante "Vier plus zwei" mit Santos und Ranzenberger gegen die Rückraumkräfte Zaremba und Gala, doch mehr als die Verkürzung auf 22:25 gelang nicht mehr. "Usedom hatte die größeren personellen Alternativen und hat am Ende verdient gewonnen", sagte Teamsprecher Markus Fraikin.

Als Achter haben die Ahrensburger vor dem letzten Hinrundenspiel am 6. Januar beim SV Brandenburg-West aber weiter vier Punkte Luft zur Abstiegszone.

Spielverlauf: 2:0, 2:2, 5:5, 7:5, 9:6, 11:6, 12:7, 12:11, 14:11, 15:12 - 16:12, 17:13, 17:17, 19:17, 19:24, 20:24, 22:25, 23:27, 24:27, 24:29.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (7/2), Christian Schedeit (6), Andre Peter, Patrick Ranzenberger (je 3), Alexander Bär (2) und Christoph Palder (1).mabo