Bei den heimstarken Nordfriesen gewann zuvor nur Tabellenführer LHC Cottbus. Die Stormarner sind nun Siebter.

Ahrensburg. Ein Sieg bei der HSG Nord-NF - das war bislang nur dem unangefochtenen Regionalliga-Spitzenreiter LHC Cottbus gelungen. Die Handballer des Ahrensburger TSV haben sich von der Heimstärke der Nordfriesen nicht beeindrucken lassen und sich in Leck souverän mit 31:22 (18:12) behauptet. In der Tabelle rückte die Mannschaft von Trainer Jens Lüdtke, die erstmals in dieser Saison ein positives Punktekonto aufweist, auf den siebten Rang vor.

In dieser Verfassung haben die Ahrensburger sicher auch im Heimspiel am kommenden Sonntag (17 Uhr, Heimgarten) gegen den drei Ränge schlechter platzierten Zweitbundesliga-Absteiger HSV Insel Usedom (13:17 Punkte) eine gute Chance. Ein Erfolg gegen die Mecklenburger wäre für Lüdtke das Sahnehäubchen auf eine Hinserie, in der sein kleiner Kader schon viel mehr erreichte, als die kühnsten Optimisten zu hoffen gewagt hatten.

"Diesmal haben wir von vorn bis hinten eine gute Leis-tung geboten", lobte der Coach. "Und auch jeder Einwechselspieler hatte seinen Anteil am Sieg." Weil sich sein Team nach den Auswechslungen von Rückraum-Ass Christoph Palder, dem er nach 40 Minuten eine Pause verordnete, um für die Schlussphase noch einmal Kraft zu schöpfen, und Linksaußen Thiago Santos noch einmal steigerte und den zwischenzeitlich auf nur noch vier Tore geschrumpften Vorsprung wieder ausbaute, konnte es sich Lüdtke sogar leisten, seine besten Torschützen auf der Bank zu belassen.

Den Hausherren gelang gegen die bewegliche 6:0-Deckung der Ahrensburger bis zum 31:20 zwölf Minuten lang kein Tor mehr. "Wir haben uns noch einmal richtig reingehängt", sagte Markus Fraikin, der den Platz von Santos übernahm.

Noch mehr Tore wären möglich gewesen, hätten die Ahrensburger ihre Chancen konsequenter genutzt. Das Abwehrbollwerk mit dem zuverlässigen Torwart Steffen Reider (25 gehaltene Bälle) dahinter kompensierte jedoch diesen Mangel.

Schlüssel zum Erfolg war das Ausschalten des gegnerischen Linkshänders Björn Schlichting, der vor einem Jahr wesentlich zum 28:26-Erfolg über die Ahrensburger in der Heimgartenhalle beigetragen hatte, diesmal jedoch nur zwei Tore erzielte, ehe er in der 57. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe den Halleninnenraum verlassen musste.

Wichtig war aber auch, dass sich Christian Schedeit gut auf der Position des Ballverteilers zurechtfand und bei den Manndeckungen gegen Palder und später gegen Marc Feldtmann seine Durchbruchschancen zum Kreis nutzte. Und endlich ließen die Stormarner den guten Defensivaktionen wieder einige einfache Tore aus Gegenstößen folgen. Lüdtke: "In diesem Bereich haben wir jedoch noch Reserven."

Spielverlauf: 1:0, 4:2, 8:5, 9:7, 12:7, 15:9, 18:12 - 19:12, 21:17, 24:20, 31:20, 31:22.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christoph Palder, Christian Schedeit (je 6), Andre Peter, Patrick Ranzenberger (je 4), Thiago Santos (4/davon 1 Siebenmeter), Marc Feldtmann und Alexander Bär (je 3).