Ahrensburg. Der erhoffte Befreiungsschlag beim Tabellenvorletzten HSG Tarp/Wanderup misslang den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV. Mit einem Sieg hätte der Aufsteiger den Abstand zu den Gastgeberinnen und damit zur Abstiegszone auf sechs Punkte vergrößern können. Nach dem 22:25 (11:12) sind die Stormarnerinnen nun aber gefordert, im letzten Hinrundenspiel am kommenden Sonntag gegen den MTV Altlandsberg zu punkten, um die Festtage im sicheren Mittelfeld der Regio-nalliga Nordost verbringen zu können.

Obwohl der Gegner nach Meinung von Trainer Tilo Labs zu Unrecht am Tabellenende rangiert, war der Coach maßlos enttäuscht, hatte er sein Team doch genau auf die Stärken der Tarperinnen vorberei-tet. "Die Mannschaft hat gerade in der Anfangsphase die taktische Marschroute in der Abwehr nicht umgesetzt", klagte Labs. Die groß gewachsene Rückraumlinke Jo-Ann Petersen (sechs Tore), die nicht aggressiv genug gestört wurde, und die robuste Kreisläuferin Tanja Heckel (8) warfen bis zum 5:9 zusammen acht Tore. "Wir haben das Zusammenspiel der beiden nicht unterbinden können. Und Daniela Laupichler hatte das stereotype Wurfverhalten von Petersen nicht verinnerlicht", präzisierte der Trainer seine Kritik.

Nach 20 Minuten stabilisierten sich die Gäste jedoch in der Defensive und verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf einen Treffer. Das lag im Angriff vor allem an den beiden Rückraumspielerinnen Anastasia Günter und Kerstin Felkel. Günter war mit sechs Treffern beste Werferin, Felkel gelangen immerhin noch vier Tore. Sonst brachte aber nur noch Kreisläuferin Silke Schöning Normalform. Über die rechte Angriffsseite sorgten die Ahrensburgerinnen kaum einmal für Gefahr, da Linkshänderin Kim Schmidhuber einen schwachen Tag erwischte.

Weil Kerstin Schmidt (Muskelfaserriss) gar nicht spielen konnte und Bettina Winterberg (Magen-Darm-Virus) nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war, fehlten zudem die Alternativen im Spielaufbau.

Dennoch wendete der ATSV einen 11:14-Rückstand in eine 17:16-Führung. Dass die Partie trotzdem noch verloren ging, lag an der katastrophalen Chancenverwertung. Den Gästen, die insgesamt nur ein Drittel ihrer 65 Angriffe erfolgreich abschlossen, gelangen in der zweiten Halbzeit nur noch sechs Tore aus dem Spiel heraus. "Als ungünstig für uns erwies sich auch die Tendenz der Schiedsrichter, schnell auf passives Spiel zu entscheiden", analysierte Labs. "Normalerweise wäre uns diese Regelauslegung entgegengekommen, weil wir unsere Angriffe eher schnell abschließen."

Gegen Ende der Partie wechselte Labs aber Nadine Grunwald und Kerstin Felkel ständig ein und aus. Die Maßnahme ging nach hinten los, weil die Schiedsrichter daraufhin mehrmals wegen Zeitspiels abpfiffen.

Spielverlauf: 1:6, 5:7, 5:9, 10:11, 11:12 - 11:14, 17:16, 19:20, 22:23, 22:25.

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Stefanie Krickhahn (6/davon 5 Siebenmeter), Silke Schöning (4), Kathleen Kuhlmann und Katharina Radtke (je 1).