Ahrensburg. In den vergangenen Wochen hatte sich Handballtrainer Tilo Labs mehrfach an der positiven Entwicklung seiner Mannschaft erfreuen können. Die Frauen des Ahrensburger TSV waren mit stabilen Leistung bis ins Mittelfeld der Regionalliga Nordost vorgedrungen. Dementsprechend optimistisch hatte der Coach auch der Partie beim Tabellenführer TSV Ellerbek entgegengesehen. Dort erlebte der Aufsteiger allerdings ein 16:34 (6:19)-Fiasko.

Nach der 2:1-Führung gelang den Gästen so gut wie nichts mehr. So warf der Gegner bis zur 15. Minute neun Tore in Folge zum 2:10. "Da hatte sich die Sache bereits erledigt", sagte Labs.

Es schien so, als hätte ein Virus alle taktischen Anweisungen aus den Köpfen der Spielerinnen getilgt. Statt im Spielaufbau geduldig zu agieren und gegen die offensive Deckung der Ellerbekerinnen mit Doppelpässen, Finten oder schnellen Richtungsänderungen zu arbeiten, unterliefen den Stormarnerinnen haarsträubende Ballverluste oder sie schlossen ihre Aktionen überhastet ab.

Da zudem Ariela Albers im Ellerbeker Tor glänzte und das Glück bei Pfostenwürfen auf ihrer Seite hatte, passierte genau das, was Labs eigentlich unbedingt verhindern wollte: Ellerbeks Tempogegenstoß-Wellen überrollten seine Mannschaft.

"Wir haben in keinem Mannschaftsteil normale Leistungen gezeigt", bilanzierte der Coach, der sich nach mehrfachen Spielbeobachtungen sogar eine Minichance beim hohen Favoriten ausgerechnet hatte. "Nicht einmal gegen das gegnerische Positionsspiel haben wir ein geeignetes Mittel gefunden", gab er zu.

Obwohl die Ahrensburgerinnen wegen des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zum punktgleichen Buxtehuder SV II in der Tabelle einen Platz verloren und auf Rang neun abrutschten, liegen sie weiter im Soll. Und ein Sieg im nächsten Spiel am Sonnabend, 9. Dezember, beim Schlusslicht HSG Tarp/Wanderup wäre bereits ein großer Schritt in Richtung Klassenverbleib.

Spielverlauf: 0:1, 1:2, 10:2, 16:5, 19:6 - 22:6, 27:8, 27:12, 28:13, 34:16

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Kerstin Schmidt (3), Silke Schöning (3/2), Katja Voigt, Anastasia Günter, Kim Schmidhuber (je 2), Kerstin Felkel, Bettina Winterberg, Kathleen Kuhlmann und Stefanie Krickhahn (je 1).