Ahrensburg. Viel fehlte nicht, und die Handball-Männer des Ahrensburger TSV hätten dem heimstarken HSV Loitz, der bis dahin acht seiner neun Punkte zu Hause geholt hatte, die dritte Saisonniederlage in eigener Halle zugefügt. Bis zur 51. Minute lagen die Stormarner mit 24:21 vorn - danach führten jedoch technische Fehler und überhastete Abschlüsse zu einer 26:30 (15:11)-Niederlage des ATSV.

Wie schon im vergangenen Heimspiel gegen den Ludwigsfelder HC hatten sich die Mannen von Trainer Jens Lüdtke schon vor der Pause dank solider Abwehrarbeit und einer herausragenden Leistung von Torwart Steffen Reider (18 gehaltene Bälle) einen klaren Vorteil herausgearbeitet und von diesem im Verlauf der zweiten Halbzeit gezehrt. Im Unterschied zur Vorwoche fehlten Lüdtke in Loitz jedoch die Alternativen im Rück-raum, als der Erstbesetzung zunehmend Konzentrationsfehler unterliefen. Linkshänder Marc Feldtmann war nicht rechtzeitig zum Treffpunkt erschienen, Spielmacher Philipp Ruge fehlte wegen eines Kahnbeinbruchs an der Wurfhand.

Besonders Ruges Ausfall machte sich - nicht nur in der Schlussphase - negativ bemerkbar. Andre Peter und Christian Schedeit konnten ihn nur bedingt ersetzen. "Trotz unserer Führung war ich mit dem Angriffsspiel nicht zufrieden", sagte Lüdtke. Zwar kämpften die Ahrensburger unverdrossen weiter und legten nach dem gegnerischen Ausgleich zum 20:20 nochmals drei Tore vor. In den letzten neun Minuten gelangen jedoch nur noch zwei Treffer, sodass die Gastgeber einen unverhofften Sieg davontrugen.

"Wir haben uns teilweise unglaubliche Passfehler erlaubt und taktisch unklug zu früh den Torabschluss gesucht", kritisierte Lüdtke. "Andererseits bewegen wir uns mit unserem kleinen Kader auf einem schmalen Grat, der solche Einbrüche herausfordert. Wir brauchen eben noch dringend einen weiteren Rückraumspieler."

Ein neues Gesicht gab wider Erwarten bereits sein Debüt im ATSV-Trikot. Die Freigabe für den 19-jährigen Dennis Kondziella (zuletzt VfL Bad Schwartau II) war noch so rechtzeitig eingetroffen, dass Manager Gerd Wollesen die Passformalitäten für den 1,98 Meter großen Kreisläu-fer noch am Freitag erledigen konnte.

Lüdtke setzte ihn jedoch nur sporadisch ein. "Wir dürfen von dem Jungen keine Wunderdinge erwarten", warnte der Coach vor übertriebenen Erwartungen, "auch wenn er zweifellos ein Spieler mit Perspektive ist und uns helfen wird."

Für die drei Spiele vor dem Jahreswechsel bleibt Lüdtke optimistisch, auch wenn Ruge frühestens im Januar wieder einsetzbar sein dürfte: "Wir haben noch zwei Heimspiele und wären mit einem weiteren Sieg und dann 14 Pluspunk-ten im Soll."

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 3:2, 3:5, 5:8, 7:11, 9:15, 11:15 - 11:17, 16:19, 17:20, 20:20, 20:23, 21:24, 26:24, 26:25, 27:26, 30:26

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Thiago Santos (6/2), Christian Schedeit (5), Andre Peter, Alexander Bär (je 4), Christoph Palder, Patrick Ranzenberger (je 3) und Dennis Kondziella (1).