Mangelnde Cleverness ist neben der hohen Fehlerquote der Hauptgrund für die Niederlage gegen den TSV Owschlag.

Ahrensburg. Im Moment kommt einfach alles zusammen: Krankheiten, Reisen, Umzugsstress. Seit vier Wochen geht das jetzt schon so bei den Handball-Frauen des Ahrensburger TSV, dass Trainer Tilo Labs nur mit dem halben Team üben kann. Manchmal muss er die zweite Mannschaft um Unterstützung bitten, um überhaupt genügend Personal für seine Übungen zu haben. "Ich habe Verständnis, weil die Fehlenden alle handfeste Gründe vorweisen können", sagt Labs, "aber in den Spielen machen sich die Defizite jetzt bemerkbar."

Die mangelhafte Trainingsbeteiligung war aber nicht der einzige Grund für die 25:27 (11:13)-Niederlage in der Regionalliga Nordost gegen den TSV Owschlag, den dritten erfolglosen Heimauftritt in Serie. Der Aufsteiger zahlte Lehrgeld, es fehlte ihm in entscheidenden Situationen an Cleverness, besonders im Überzahlspiel. Labs: "Da haben Dinge nicht geklappt, die klar abgesprochen waren und bisher prima funktionierten." Ausschlaggebend sei aber letztlich die hohe Fehlerquote gewesen. "Das ist schon ärgerlich, so ganz ohne Not", sagte der Coach und verwies auf 28 technische Fehler seines Teams.

Die vorentscheidenden Patzer leistete sich der ATSV am Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit. Erst ließ die Mannschaft praktisch mit dem Pausenpfiff noch das 11:13 zu, dann verlor sie binnen einer halben Minute zweimal auf kuriose Weise den viel zu klebrigen Ball und lag plötzlich mit 11:15 im Hintertreffen. Näher als auf 17:18 kamen die Stormarnerinnen nicht mehr heran.

Labs' Fazit fiel dennoch positiv aus: "Sicher war ein bisschen mehr drin, aber man muss auch sehen, dass wir als krasser Außenseiter in die Partie gegangen sind. Owschlag ist klar stärker, als es die Tabelle im Moment aussagt", erklärte er. "Wir steigern uns von Spiel zu Spiel, das haben wir wieder bewiesen."

Das galt allen voran für Kerstin Felkel. Die Rückraumspielerin, die vor der Saison von der SG Wandsbek gekommen war, zeigte ihre bislang beste Leistung im ATSV-Dress und steuerte sechs Tore bei. Eine grandiose Partie machte zudem Kim Schmidhuber mit neun Toren (davon drei Siebenmeter). Pech hatte indes Katja Voigt: Die 30-Jährige fiel nach einem harten Foul aufs Gesicht - Verdacht auf Nasenbeinbruch.

Gut, dass die Stormarnerinnen jetzt eine Woche spielfrei haben. In den kommenden Tagen ist an Training nämlich erst recht nicht zu denken, weil die Sporthallen in Ahrensburg wegen Reinigungsarbeiten geschlossen werden. "Das sind nicht gerade optimale Bedingungen zur Vorbereitung auf das schwere Spiel Anfang November bei Fortuna Neubrandenburg", sagte Labs.

Spielverlauf: 2:3, 5:3, 8:8, 9:12, 11:12, 11:13 - 11:15, 17:18, 19:23, 22:24, 25:27

Für den Ahrensburger TSV trafen außerdem: Silke Schöning, Kerstin Schmidt, Bettina Winterberg (je 3) und Stefanie Krickhahn (1)