AHRENSBURG. Vielleicht, meinte Trainer Jens Lüdtke von den Handball-Männern des Ahrensburger TSV, hätte er sich sogar noch bei den Schiedsrichtern bedanken müssen: "Je mehr sie gegen uns gepfiffen haben, je heißer sind wir geworden. Wer weiß, wie das Spiel ohne sie ausgegangen wäre", sagte er nach dem 32:29 (13:12)-Erfolg im Nachbarschaftsduell der Regionalliga Nordost über den Altrahlstedter MTV. Ganz ernst gemeint war das freilich nicht, Lüdtke hatte sich sehr geärgert über die Unparteiischen Matthias Hochsprung/Stephan Kamp (Hamburg/Sparrieshoop). "Wir haben in erster Linie gegen die Schiedsrichter gewonnen", sagte er.

Der dritte Saisonerfolg war wertvoll für den ATSV, das Team machte einen bemerkenswerten Satz in der Tabelle um vier Plätze vom letzten auf den 14. Rang. Vielleicht schon bei der punktgleichen SG BraHU am kommenden Sonnabend, spätestens aber eine Woche später gegen die SG Flensburg/Handewitt II wollen die Stormarner weitere Indizien sammeln, auch in ihrer aktuellen Besetzung in Liga drei mithalten zu können.

Was nichts an Lüdtkes Forderung ändern würde, die Mannschaft noch in dieser Saison zu verstärken: "Wenn sich der Verein in der Regionalliga etablieren will, muss man noch das eine oder andere tun."

Gegen den AMTV kamen die Ahrensburger gut zurecht, obwohl Said Evora (Studium) fehlte, der einzige verbliebene Kreisläufer Alexander Bär schon zur Halbzeit mit zwei Zeitstrafen belastet war und Andre Peter in der 41. Minute wegen seiner dritten Hinausstellung die Rote Karte sah. Weil in dieser Phase auch noch Torhüter Steffen Reider und Trainer Lüdtke wegen allzu heftigen Reklamierens Zeitstrafen aufgebrummt bekamen, standen die Gastgeber zwischenzeitlich nur noch mit drei Feldspielern auf dem Parkett.

Die umstrittene Schiedsrichterleistung - Lüdtke kritisierte unter anderem das Missverhältnis von 1:6 Siebenmetern und 9:2 Zeitstrafen - trug immerhin dazu bei, dass endlich einmal richtig Stimmung war in der Heimgartenhalle. Die knapp 200 Zuschauer trieben den ATSV nach vorn, das Team gefiel mit Leidenschaft, mit Siegeswille, mit Disziplin.

Bei den Gästen konnte auch der mit einem Doppelspielrecht ausgestattete Jan Schult aus dem Bundesligateam des HSV Hamburg nichts mehr ausrichten, obwohl der 20-Jährige sieben Tore warf.

Spielverlauf: 0:1, 1:2, 6:2, 8:7, 9:9, 13:12 - 16:12, 17:15, 21:19, 21:21, 26:23, 28:25, 28:25, 31:28, 32:29

Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (8), Christian Schedeit (7), Philipp Ruge (5), Thiago Santos (4/1), Patrick Ranzenberger, Alexander Bär (je 3) und Andre Peter (2).söb