Ahrensburg. Als Silke Schöning nach einem Ballgewinn fünf Sekunden vor Schluss allein auf das gegnerische Tor zulief, war ihr Trainer Tilo Labs skeptisch, ob die Zeit noch zum Torwurf reichen würde. Doch Labs hatte die Schnelligkeit seiner Kreisläuferin unterschätzt, die den Ball noch vor der Schlusssirene zum 25:24 (8:14) für den Ahrensburger TSV im Tor des HSC Potsdam unterbrachte.

Der zweite Saisonsieg in der Handball-Regionalliga Nordost war glücklich für die Stormarnerinnen, die zuvor nur einmal geführt hatten - mit 1:0. "Ich hatte aber nie Zweifel daran, dass wir die Partie drehen würden. Nicht einmal, als wir zur Pause mit sechs Toren zurücklagen", sagte Labs.

Seine Spielerinnen machten es sich jedoch auch nach dem Seitenwechsel schwerer als nötig. Denn fast genauso schnell, wie sie den Rückstand auf 12:15 verkürzten, ließen sie ihn auch wieder auf 16:22 anwachsen. 23 technische Fehler, darunter viele in der Vorwärtsbewegung, die den Gastgeberinnen einfache Kontertore ermöglichten, schienen den so wichtigen Punktgewinn unmöglich zu machen.

Doch mit zunehmender Spielzeit wurde Torfrau Daniela Laupichler, die bis dahin wie ihre Kollegin Stefanie Hundertmark kaum einen schwierigen Ball gehalten hatte, zu einem echten Rückhalt für ihr Team, das nun auch von der wachsenden Nervosität des Mitaufsteigers profitierte, der nach drei Niederlagen in Folge schon mit dem Rücken zur Wand stand. "Dass wir kurz vor Schluss noch einmal den Ball bekommen haben, war Glück", räumte Labs ein, "einen Punkte hatte sich die Mannschaft aber schon mit ihrer Moral verdient."

Eine gute Leistung mochte der Coach jedoch keiner Spielerin attestieren, wenngleich er an der Abwehrarbeit im 3:2:1-System kaum etwas auszusetzen hatte.

Vor dem Heimspiel gegen den TSV Owschlag (Sonntag, 15 Uhr, Heimgartenhalle), der nach zwei unglücklichen Niederlagen die Reinickendorfer Füchse und die HSG Kropp/Tetenhusen besiegte, können die ATSV-Frauen beruhigt auf ihr Punktekonto schauen. Labs: "Wir sind absolut im Soll."

Spielverlauf: 1:0, 3:5, 7:8, 8:9, 8:14 - 12:15, 16:22, 19:23, 23:23, 23:24, 25:24

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Anastasia Günter (5), Kerstin Felkel (5/1), Kim Schmidhuber (5/4), Silke Schöning, Kerstin Schmidt (je 3), Bettina Winterberg (2), Stefanie Krickhahn und Kathleen Kuhlmann (je 1).