Handball: ATSV-Männer verlieren beim VfL Bad Schwartau. Bis zum 15:16 halten die Stormarner gut mit - dann verliert die Mannschaft von Trainer Jens Lüdtke völlig ihre Linie.

Ahrensburg. Wann reißt Jens Lüdtke der Geduldsfaden? "Diese Leistung war ein deutlicher Rückschritt", sagte der Trainer der Regionalliga-Handballer des Ahrensburger TSV nach dem 22:30 (13:16) beim VfL Bad Schwartau.

Nach einer "akzeptablen ersten Halbzeit" und sehr konzentriertem Start nach der Pause, mit dem die Stormarner den Rückstand auf 15:16 verkürzten, verloren die Gäste - für Lüdtke völlig unverständlich - ihr spielerische Linie. Offenbar beeindruckt von den Paraden des eingewechselten gegnerischen Torwarts Maik Hintze summierten sich die technischen Fehler der Ahrensburger auf 18. Aufgrund hektischer, unvorbereiteter Torwürfe geriet der ATSV vorentscheidend mit 16:23 ins Hintertreffen. Bei am Ende 38 Fehlwürfen gelangen den Gästen in den letzten 25 Minuten nur noch sieben Treffer - eine katastrophale Ausbeute.

"Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir 40 Gegentore gefangen hätten", sagte Lüdtke und kritisierte auch das nachlassende Engagement in der Deckungsarbeit, das vor allem Mario Petersen (13 Tore) und Matthias Hinrichsen (5) ausnutzten. Steffen Reider im Tor verhinderte mit 20 gehaltenen Bällen ein Debakel.

"Die gravierenden Schwankungen der Mannschaft in der Einstellung zum Gegner gerade in der Deckung sind mir völlig unerklärlich", sagte Lüdtke. "Beim 15:16 hatten wir den Gegner doch da, wo wir ihn haben wollten. Doch statt von seiner Nervosität zu profitieren, sind wir eingebrochen."

Die Gründe dafür lagen jedoch auf der Hand. Bad Schwartaus Trainer Dirk Schimmler, noch bestens bekannt aus seiner Zeit beim ATSV, ließ den Spielraum Christoph Palders, der bis dahin neunmal getroffen hatte, wirkungsvoll einengen, und dessen Nebenleute im Rückraum waren nicht in der Lage, sich effektvoll in Szene zu setzen. Christian Schedeit konnte keinerlei Akzente setzen. Auch Andre Peter und Marc Feldtmann fehlte die Durchschlagskraft.

Die Ausfälle von Philipp Ruge und Said Evora waren auch in Anbetracht der schwachen Form von Thiago Santos und Patrick Ranzenberger nicht auszugleichen.

Lüdtke fordert deshalb klare Aussagen der ATSV-Supporters - zum einen in puncto Verstärkung, zum anderen aber auch im Hinblick auf die Verpflichtung eines Physiotherapeuten. Diesmal übernahm Julia Carl diese Aufgabe. Lüdtke: "Als Spielerin der ersten Damen steht sie uns aber nur partiell zur Verfügung."

Spielverlauf: 0:1, 2:4, 4:4, 4:6, 6:9, 11:15, 13:15, 13:16 - 15:16, 16:18, 16:23, 20:25, 21:27, 22:30

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christoph Palder (9), Alexander Bär (3), Thiago Santos (3/2), Andre Peter, Patrick Ranzenberger (je 2), Christian Schedeit, Marc Feldtmann und Markus Fraikin (je 1).