Handball: Regionalliga-Männer verlieren gegen Aufsteiger HSG Schülp 28:33. Um den Klassenverbleib zu schaffen, wollen Manager Gerd Wollesen und Trainer Jens Lüdtke das Team noch verstärken.

Ahrensburg. Erst zwei Spiele haben die Handball-Männer des Ahrensburger TSV in der Regionalliga Nordost absolviert - aber schon jetzt schrillen die Alarmsirenen. Beim enttäuschenden 28:33 (14:17) gegen Aufsteiger HSG Schülp/Westerrönfeld blieb die erhoffte Steigerung gegenüber der Auftaktniederlage in Kropp aus. Angesichts der nächsten Gegner sehen die Verantwortlichen Handlungsbedarf. "Wir werden unseren kleinen Kader mit einem Führungsspieler verstärken", versprach Manager Gerd Wollesen. "Mannschaft und Trainer brauchen jetzt ein Signal, dass die Zielsetzung Klassenverbleib keine Illusion ist."

Die Probleme der Ahrensburger sind vielschichtig. Da sich das Team wegen Versäumnissen des Nordostdeutschen Handball-Verbands (NOHV) seinen Platz in der Regionalliga erst vor zwölf Tagen sicherte, hatte sich der Verein bei dem Versuch, gute Spieler zu verpflichten, mehrfach einen Korb geholt. Mit Marc Feldtmann, Said Evora und Patrick Ranzenberger können drei wichtige Kräfte aus beruflichen Gründen zudem nur selten mit der Mannschaft trainieren. Und dann auch noch dieser Spielplan: Bis zum 14. Oktober müssen die Ahrensburger fünf Punktspiele absolvieren, das nächste am Donnerstag (20.15 Uhr, Harbig-Halle) beim TSV Ellerbek.

Einen Ausfall wie den von Philipp Ruge, der sich nach 20 Minuten eine Wadenverletzung zuzog, kann die Mannschaft kaum verkraften - zumal die Neuzugänge Christian Schedeit und Alexander Bär noch nicht Fuß gefasst haben. Man mag sich gar nicht ausmalen, dass Evora wegen seines Examens noch kürzertreten will. Der Schweriner gehörte nämlich gegen Schülp wegen seiner Dynamik und seines Einsatzes zu den Aktivposten.

Die Ursache für die abermalige Niederlage war aber in der Defensivarbeit zu suchen. Sowohl in der 6:0-Formation als auch in den offensiven Varianten des 5:1-Systems waren individuelle Schwächen und Abstimmungsprobleme unübersehbar, sodass die energischen und zweikampfstarken Gäste zu vielen einfachen Treffern kamen und der ATSV nur selten zu Tempogegenstößen ansetzen konnte.

Trotz dieser Mängel hielten die Ahrensburger die Partie bis zum 23:24 (45. Minute) offen. Das lag an durchdachten Ballpassagen, die vor allem Christoph Palder und Andre Peter erfolgreich abschlossen. Als jedoch bei beiden die Kraft nachließ, vergrößerte sich der Rückstand. 26 Fehlwürfe und 13 technische Fehler erwiesen sich am Ende als zu viel.

Ein weiteres Manko ist die eines Regionalligateams unwürdige medizinische Versorgung. Als sich Feldtmann eine blutende Wunde zuzog, musste er sich vom Gegner helfen lassen. Da es also auch keine professionelle Erstbehandlung bei Ruge gab, droht dieser in Ellerbek auszufallen.

Spielverlauf: 0:1, 1:3, 3:3, 3:5, 5:6, 8:9, 8:12, 12:14, 12:16, 14:17 - 15:17, 17:18, 17:20, 19:21, 23:24, 23:26, 24:26, 24:28, 25:30, 28:33.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Christoph Palder (9), Said Evora, Andre Peter (je 4), Marc Feldtmann, Thiago Santos (je 3), Philipp Ruge (2), Christian Schedeit (2/1), Markus Fraikin (1).