Handball: 25:31-Niederlage bei der HSG Kropp/Tetenhusen. Drei Tage nach dem gesicherten Klassenverbleib fehlt der Mannschaft von Trainer Jens Lüdtke die Konzentration.

Ahrensburg. Drei Tage nach dem hart erkämpften Verbleib in der Regionalliga Nordost hat die Handballer des Ahrensburger TSV der Alltag wieder. Bei der HSG Kropp/Tetenhusen unterlagen die Stormarner mit 25:31 (15:14) und ließen dabei nur phasenweise erkennen, wie sie zuvor im zweiten Entscheidungsspiel um den Klassenverbleib die SG TMBW Berlin mit 32:25 in die Knie gezwungen hatten. "Die Mannschaft braucht den permanenten Druck", sagte Trainer Jens Lüdtke. "Um zu gewinnen, war die Stimmung vor dem Anpfiff viel zu entspannt."

In der ersten Enttäuschung sprach Lüdtke von einem "grottenschlechten" Spiel seiner Mannschaft, aus dem er nichts Positives ziehen könne. Etwas später räumte der Coach ein, dass die hohe Anspannung vom Mittwoch einfach abgefallen war und die Freude über den Klassenverbleib noch zu sehr nachgewirkt habe - einigen Spielern mangelte es in Kropp daher an Konzentration.

So versäumten es Thiago Santos frei vor dem Tor und Patrick Ranzenberger per Siebenmeter, den Anfangsvor-sprung bis auf drei Tore auszubauen. Und da die 6:0-Abwehr zu wenig aggressiv arbeitete und überdies Lücken am Kreis offenbarte, war es den Gastgebern ein leichtes, sich mit fünf Treffern in Folge auf 8:4 abzusetzen.

Wie anfällig die junge Mannschaft des Gegners eigentlich war, zeigte sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit, in der Lüdtke die Deckung auf 5:1 mit Santos als offensiver Spitze umstellte. Kropp unterliefen viele Abspielfehler, der ATSV kam zu erfolgreichen Tempogegenstößen und ging mit dem Pausenpfiff dank eines Treffers von Ranzenberger erneut in Führung. Die positive Grundstimmung dieser Phase, in der die Spieler in der Abwehr lautstark kommunizierten, konnten die Stormarner jedoch nicht mit in die zweite Halbzeit retten.

Während sich die Hausherren vor allem dank ihres herausragenden Rückraumschützen Reiner Kobs (zwölf Tore, davon drei Siebenmeter) und schnellen Ballpassagen stabilisierten und ihrerseits schnell wieder das Kommando übernahmen, häuften sich bei den Ahrensburgern Fehlwürfe und schlechte Pässe.

Weil sie das Spiel über die Außenpositionen vernachlässigten und Ballverteiler Philipp Ruge selbst zu wenig Torgefahr ausstrahlte, konzentrierte sich das Angriffsspiel der Gäste auf die halben Rückraumpositionen. Zwar boten dort sowohl Marc Feldtmann als auch Christoph Palder ordentliche Leistungen. Es fehlten jedoch die spielerischen Überraschungsmomente und Kreisanspiele. "Said Evora als Alternative am Kreis und im Rückraum hätte uns sicher sehr geholfen", bedauerte Trainer Lüdtke das Fehlen des angehenden Juristen, der studienbedingt in Kropp aussetzen musste.

Neuzugang Christian Schedeit fehlte im Rückraum noch die Bindung zu seinen Nebenleuten, so dass er sich zu etlichen überhasteten Fehlwürfen verleiten ließ. Alexander Bär zeigte zwar am Kreis seine Beweglichkeit, dem Ex-Stockelsdorfer unterliefen jedoch in der Deckungsarbeit zu viele Fehler, so dass Lüdtke früh Andre Peter an den Kreis beorderte, womit er sich allerdings einer Alternative für den Spielaufbau beraubte.

Insgesamt stellte Kropp/Tetenhusen die ausgeglichener besetzte Mannschaft, die zudem mit Normen Koch einen starken Torwart zwischen den Pfosten hatte. Den hatte auch der ATSV mit Steffen Reider (15 Paraden), dessen Kameraden leisteten sich jedoch mehr Ballverluste und schwache Abschlüsse.

Spielverlauf: 1:0, 4:3, 4:8, 6:8, 6:10, 8:11, 8:13, 9:14, 15:14 - 15:16, 16:18, 17:20, 19:21, 19:23, 24:27, 24:31, 25:31

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Marc Feldtmann, Christoph Palder, Thiago Santos (je 5), Andre Peter (4), Philipp Ruge, Patrick Ranzenberger (je 2), Alexander Bär (1) und Christian Schedeit (1/davon 1 Siebenmeter).

  • Das Chaos um die Zusammensetzung der Männer-Regionalliga ist noch nicht beendet. Die in den beiden Entscheidungsspielen gegen den Ahrensburger TSV unterlegene SG TMBW Berlin fühlt sich vom Nordostdeutschen Handballverband getäuscht und kündigte weitere juristische Schritte an.