Handball: 25:22 gegen den Buxtehuder SV II. Trainer Labs bemängelt trotz des Erfolgs fehlendes Zusammenspiel: "Wir leben derzeit von unserer individuellen Klasse."

Ahrensburg. Als das Spiel auf des Messers Schneide stand, siegte die Routine des Ahrensburger TSV über die junge Bundesliga-Reserve aus Buxtehude. Wie zum Beleg zitierte Trainer Tilo Labs aus dem Protokoll: Kerstin Schmidt, 31 Jahre alt und gerade vom TSV Travemünde zum ATSV zurückgekehrt, warf drei der letzten fünf Tore, darunter die entscheidenden Treffer zum 23:22 und 24:22.

Dass es lange auf der ungewiss war, ob der Saisonauftakt in der Handball-Regionalliga Nordost ein Erfolg werden würde, hatten sich die Stormarnerinnen beim 25:22 (16:12) über den Buxtehuder SV II selbst zuzuschreiben: Nach der deutlichen 14:8-Führung (24. Minute) verpassten sie es, die Partie frühzeitig zu entscheiden.

"Da erwarte ich mehr von so einem erfahrenen Team", sagte Labs, dessen Schützlinge nervös wirkten und die mannschaftliche Geschlossenheit vermissen ließen. "Wir leben im Moment zu sehr von der individuellen Qualität der Einzelspielerinnen. Im Positionsspiel passt die Zusammenarbeit noch nicht", so der Coach.

Allerdings hat Labs ja auch vier Neuzugänge zu integrieren, neben Schmidt noch deren Zwillingsschwester Stefanie Krickhahn sowie Kerstin Felkel und Anastasia Günter. "Sie sind eine Bereicherung und eine Verstärkung, aber das Team muss sich erst finden", sagte Labs. Problem: Während der Vorbereitung gab es keine Gelegenheit, ein Testspiel über die volle Distanz gegen einen adäquaten Gegner zu bestreiten.

Umso wichtiger war der Auftakterfolg, der gelungene Start soll Sicherheit geben. "Das war kein normaler Sieg, das hat man auch am Jubel der Mannschaft gemerkt", sagte Labs. Am kommenden Sonntag beim SC Kisdorf, den er ebenso wie Buxtehudes "Zweite" in der unteren Tabellenregion erwartet, hofft er nun auf weitere Punkte. Einen so deutlichen Vorsprung noch einmal aus der Hand zu geben, dürfe sich seine Mannschaft dann nicht erlauben: "Viele solcher Spiele werden wir sicher nicht gewinnen."

Spielverlauf: 3:5 (13. Minute), 7:7, 12:7, 14:8 (24.), 16:12 - 17:17 (37.), 20:17, 22:22 (55.), 25:22.

Die Tore des Ahrensburger TSV warfen: Kerstin Schmidt (5), Silke Schöning (5/1), Bettina Winterberg (4), Kerstin Felkel (4/2), Stefanie Krickhahn (3), Kim Schmidhuber (2/1), Katja Voigt und Anastasia Günter (je 1).