Handball: Entscheidungsspiele um Verbleib in der Regionalliga

AHRENSBURG. Rein sportlich betrachtet, das gab Trainer Jens Lüdtke vom Ahrensburger TSV unumwunden zu, hat sein Männerteam ebenso wie der Gegner SG TMBW Berlin keine neuen Argumente für eine Eingliederung in die Handball-Regionalliga Nordost geliefert. Im ersten von zwei kurzfristig vom Nordostdeutschen Handball-Verband (NOHV) angesetzten Entscheidungsspielen um den Verbleib in Deutschlands dritthöchster Spielklasse boten beide Mannschaften nur Oberliga-Niveau.

Dass die Stormarner in der Hauptstadt eine 20:16-Führung verspielten und noch mit 26:31 (14:13) verloren, soll nach ihrem Willen bald bedeutungslos sein, denn schon vor dem entscheidenden Rückspiel am Mittwoch (19.30 Uhr, Heimgartenhalle) erwartet ATSV-Anwalt Andreas Thiel für heute die Eingliederung des Klubs in die Regionalliga. Thiel hatte vor dem Landgericht Potsdam eine entsprechende einstweilige Verfügung erwirkt. Der NOHV wird aber wohl seine rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und versuchen, den Drittligaverbleib beider Mannschaften und damit eine weitere Vergrößerung der Staffel abzuwenden.

Das Kuriosum, die Berliner könnten aus der von ihnen geführten langwierigen Sport- und Verbandsgerichtsposse insoweit als Sieger hervorgehen, dass ihnen die Entscheidungsspiele zuerkannt werden, diese dann aber verlieren und letztlich doch in der Oberliga verbleiben, ist unwahrscheinlicher geworden. Nach der deutlichen Niederlage bleibt den Stormarnern immerhin der Vorteil, am Mittwoch Heimrecht zu haben. Denkbar, dass die Berliner dann wegen beruflicher Verpflichtungen nicht in Bestbesetzung auflaufen. "Aber auch für uns wird es nicht einfach, alle Spieler pünktlich in die Halle zu bekommen", sagte Lüdtke.

Das Spiel in Berlin, so der Coach, habe "Probleme ohne Ende" offenbart. "Wir haben ja trotz unserer Vier-Tore-Führung nicht gut gespielt und am Ende völlig den Faden verloren. Viele Spieler sind noch weit weg von ihrer Form."

Was das Spiel am Mittwoch angeht, geben sie die Hoffnung so schnell aber nicht auf beim ATSV. Lüdtke: "Das wird ein ganz schwieriges Ding, aber man sollte uns nicht abschreiben. Wenn wir eine halbwegs normale Leistung zeigen, können wir es schaffen."

Die Tore des Ahrensburger TSV erzielten: Christoph Palder (7), Thiago Santos (7/3), Andre Peters (4), Patrick Ranzenberger (3), Marc Feldtmann (2), Said Evora, Philipp Ruge und Alexander Bär (je 1).söb