Oberliga: Ahrensburgs Handball-Männer kassieren nach dramatischer Schlußphase beim TSV Ellerbek II eine 30:31-Niederlage

Ahrensburg. Sie spielten schon in der männlichen B-Jugend beim TSV Ellerbek zusammen, fanden aber erst zu Saisonbeginn wieder in einer Mannschaft zueinander: Marc Pohl und Andreas Teubner. Daß sich Rückraumspieler und Kreisläufer trotz jahrelanger Trennung immer noch glänzend verstehen, mußte der Ahrensburger TSV in der Handball-Oberliga schmerzlich erfahren. Zehn Tore des Duos vermochte der ATSV nicht zu kompensieren, unterlag schließlich der zweiten Ellerbeker Mannschaft mit 30:31 (12:16). Damit sind die Stormarner die vergangene Woche erkämpfte Tabellenführung wieder los.

Als neuralgischer Punkt beim Regionalliga-Absteiger erwies sich einmal mehr die Abwehrarbeit des Mittelblocks. Der Ausfall des langen Sebastian Witt, der mit Grippe im Bett lag, riß ein Loch in die 6:0-Deckung, das weder Andre Peter noch Said Evora schließen konnten. Da aber Torwart Florian Schmidt an alter Wirkungsstätte vor allem in der Anfangsphase eine starke Leistung bot, fiel dieses Manko zunächst nicht ins Gewicht und die Stormarner führten mit 7:5.

Als der ATSV jedoch seine Angriffe nicht mehr konzentriert abschloß, wendete sich das Blatt zugunsten der Hausherren, die ihrerseits bis auf 16:11 davonzogen und diesen Vorsprung nach der Pause sogar bis auf 26:20 ausbauten (47. Minute). Was dann - nach einer Auszeit von ATSV-Trainer Jörg Schröder - folgte, war an Dramatik kaum noch zu übertreffen und hätte den Ahrensburgern sogar noch den Sieg bringen können. Schröders Worte, die trotz der lauten Pausenmusik in der Harbig-Halle bis auf die gegenüberliegende Tribüne deutlich zu verstehen waren, verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Coach stellte die Abwehr auf eine 5:1-Variante mit Robert Heinrich als offensiver Spitze um und störte damit das gegnerische Aufbauspiel nachhaltig. So unter Druck gesetzt unterliefen den Ellerbekern etliche Fehler, die vor allem vom überragenden Markus Fraikin per Tempogegenstoß genutzt wurden.

Doch selbst Fraikin, der auch von der linken Außenposition mehrfach traf, versagte in jener Schlußphase bei einem Konter und tat es Mitspieler Robert Heinrich gleich, der für seine neun Tore zu viele Versuche brauchte. Aber selbst als sich Keeper Schmidt beim Stande von 28:30 gegen die konditionell stark nachlassenden Ellerbeker in aussichtsreichen Kontersituationen zwei Fehlpässe leistete, war die Partie noch nicht verloren, denn Fraikin gelang anderthalb Minuten vor dem Ende noch das 29:30. Das Zusammenspiel der alten Kumpel Pohl und Teubner, das letzterer vom Kreis zum 29:31 abschloß, besiegelte jedoch die zweite Saisonniederlage der Gäste.

"In den kommenden beiden Wochen werde ich das Trainingspensum noch einmal erhöhen", machte Trainer Schröder seinem Ärger über die 30minütige Schwächephase Luft. Den größten Nachholbedarf offenbarten der sonst so zuverlässige Mathias Behncke, der ohne Torerfolg blieb und wie Heinrich auch noch einen Siebenmeter vergab, sowie Peter, der im Rückraum kaum Impulse gab.

"Deshalb hoffe ich immer noch auf eine Verstärkung. Mit dem momentanen Kader wird der Titel nur sehr schwer zu holen sein" sagte der Trainer.

Spielverlauf: 0:1, 3:4, 5:4, 7:5 (10. Minute), 7:11 (21.), 8:11, 10:12, 11:13 (26.) , 11:16, 12:16 - 12:17, 13:19 (35.), 15:20, 17:20, 17:22, 19:22, 20:26 (47.), 22:28, 25:28 (54.), 25:29, 27:29 (56.), 29:30 (59.), 29:31, 30:31

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Markus Fraikin (12), Robert Heinrich (9/davon 3 Siebenmeter), Andre Peter (4), Said Evora (3/1), Henning Wollesen und Marcel Schlöricke (je 1).