Handball: NOHV lehnt Einspruch aus Berlin ab - damit sinken auch die Chancen des ATSV. Ahrensburger Abstieg in die Oberliga wird immer wahrscheinlicher. Christian Scheidat kommt vom ATSV Stockelsdorf.

Ahrensburg. Der Rechtsstreit zwischen der SG TMBW Berlin und dem Nordostdeutschen Handball-Verband (NOHV) um den Verbleib in der Männer-Regionalliga ist entschieden, jedenfalls für Jens Kabuse, den Spielwart des Hamburger Handball-Verbands. Der nämlich publizierte schon am Donnerstag mittag im Internet, daß der Einspruch der Berliner abgewiesen sei und man mit hoher Wahrscheinlichkeit trotz noch möglicher Rechtsmittel davon ausgehen könne, daß sowohl Berlin als auch der Ahrensburger TSV - beide schlossen die Abstiegsrunde punkt- und torgleich ab - künftig in der Oberliga spielen werden.

Daß das Urteil des NOHV-Schiedsgerichts unter Vorsitz des Hamburgers Klaus Jensen zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung eigentlich noch gar nicht ergangen war, weil es den Berlinern erst am Freitag per Post zuging, paßt ins Bild dieses Verfahrens, das seit fast fünf Wochen anhängig war. "Mir fehlen die Worte für diese Praxis", sagte Detlef Viehstädt, der TMBW-Ligaobmann.

Entmutigen läßt sich Viehstädt jedoch nicht. Zusammen mit zwei Anwälten will er prüfen, ob das schriftliche Urteil die Argumentation des Einspruchs entkräftet oder Raum für eine Berufung beim Verbandsgerichts des NOHV läßt.

Zur Erinnerung: Nach Meinung der Berliner (und der Ahrensburger, deren Einspruch aus formalen Gründen abgewiesen wurde) hat der NOHV die Durchführungsbestimmungen der Spielserie 2005/2006 vom 17. Mai 2005 ohne Rechtsgrundlage verändert. Zudem führt der Antragsteller aus, daß die als Absteiger aus der Zweiten Bundesliga in die Regionalliga aufgenommene HSG Insel Usedom nicht in der Klasse spielberechtigt ist, weil als Absteiger nur die im Verlauf der Serie insolvent gegangene HSG Blau-Weiß Insel Usedom anzusehen sei. In der Konsequenz daraus fordern die Berliner vom NOHV, die eigene Mannschaft und den ATSV in die Regionalliga einzustufen oder nach zwei Entscheidungsspielen zumindest einen in der Klasse zu belassen.

Den Ahrensburgern bleibt nichts als abzuwarten. Immerhin konnten sie mit Christian Scheidat vom ATSV Stockelsdorf eine Verstärkung vermelden. Scheidat soll Robert Delinac im linken Rückraum ersetzen. "An dem Jungen waren auch andere Klubs interessiert", sagte Teammanager Gerd Wollesen.

Egal in welcher Liga die ATSV-Männer in der kommenden Serie spielen, die Zuschauer müssen sich an neue Anfangszeiten gewöhnen. Fünfmal - Premiere ist am 8. Oktober - soll es Doppelveranstaltungen mit den ATSV-Regionalliga-Frauen in der Heimgartenhalle geben. Letztere beginnen um 15 Uhr, die Männer um 17 Uhr.

Sollte der ATSV tatsächlich in der Oberliga spielen müssen, wird er seine weiteren Heimtreffen jeweils sonnabends um 18.30 Uhr in der Heimgartenhalle austragen - das erste am 16. September gegen den SC Alstertal-Langenhorn.