Handball-Regionalliga: Jetzt klärt das Sportgericht die Abstiegsfrage. Der Handball-Verband bot dem Ahrensburger TSV Entscheidungsspiele an - und machte dann doch wieder einen Rückzieher.

Ahrensburg. Einen Monat nach Saisonende in der Handball-Regionalliga Nordost ist Bewegung in die Diskussion um die strittige Abstiegsregelung gekommen. Nach Erhalt der Abschlußtabellen, die den Ahrensburger TSV und die SG TMBW Berlin punkt- und torgleich auf Rang 14 ausweisen, hatten beide Vereine Einspruch beim Nordostdeutschen Verband (NOHV) gegen den Abstieg eingelegt. Inzwischen ist das Verbandssportgericht mit dem Fall befaßt.

NOHV-Präsident Edgar Eichelbaum wollte dazu gegenüber der Ahrensburger Zeitung keine Stellungnahme abgeben . Es handele sich um ein schwebendes Verfahren, sagte er. So weit, so schlecht: Noch am vergangenen Mittwoch wurde den Vereinen nämlich ein anderer Sachstand vermittelt. In Telefonaten baten Eichelbaum und Claus Runge (Vizepräsident Recht) Berlins Ligaobmann Detlef Viehstädt und ATSV-Manager Gerd Wollesen, sich über Termine für Entscheidungsspiele zu verständigen - mit dem Zusatz: der Sieger bliebe in der Regionalliga, der Verlierer müsse auf Rechtsmittel verzichten.

Eichelbaum leugnet diesen Versuch eines "Deals" nicht. "Wir haben das am Abend aber sofort wieder rückgängig gemacht", sagte er, "wir dürfen dem Verbandsgericht nicht vorgreifen." Falsch: "Das Präsidium hätte durchaus einen Beschluß fassen können, der ein Gerichtsverfahren erübrigt hätte", sagte Rainer Witte, Rechtswart des Deutschen Handball-Bunds (DHB). Daß der NOHV nicht einmal vorsorglich Entscheidungsspiele ansetzte, macht dessen Unsicherheit deutlich, ob die Durchführungsbestimmungen hinsichtlich der Abstiegsregelung zurecht verändert und eindeutig formuliert wurden.

Mit dem Urteil rechnet Eichelbaum in den nächsten zwei Wochen. Dann werden auch die Mallorca-Urlauber des ATSV, Phillip Ruge, Christoph Palder, Thiago Santos, Patrick Ranzenberger, Andre Peter und Markus Fraikin wieder da sein.