Spannung: Ahrensburgs Handballfrauen trennt nur noch ein Punkt von Spitzenreiter HSG Rissen/Wedel.

Ahrensburg. Während die Handballmänner des Ahrensburger TSV frühestens in zwei Wochen darüber Klarheit haben, in welcher Klasse sie kommende Saison spielen, kann die erste Frauen-Mannschaft bereits am Sonnabend Nägel mit Köpfen machen. Völlig unverhofft hat das Team von Trainer Tilo Labs noch die Chance, Oberliga-Meister zu werden und in die Regionalliga auzufsteigen.

Das verdankt der ATSV dem Ausrutscher von Spitzenreiter HSG Rissen/Wedel, der dem SC Alstertal-Langenhorn in eigener Halle mit 20:22 unterlag. Da die Ahrensburgerinnen mit dem 25:22 (12:9) gegen den Bramfelder SV ihre Pflicht erfüllten, schmolz ihr Rückstand auf den Tabellenführers auf einen Punkt zusammen. Die Wedelerinnen stehen nun bei der SG Harburg unter Druck, während der ATSV am Sonnabend mit der Auswärtspartie beim Absteiger HT 16 II (19 Uhr, Sorbenstraße) die vermeintlich einfachere Aufgabe hat. Auf Aussagen von Wedels Trainer Holger Michaelsen, der den ATSV-Sieg gegen Bramfeld als Zuschauer verfolgte und in der Halle kundtat, er wolle gar nicht aufsteigen und rechne mit einer Niederlage in Harburg, verlässt sich Labs nicht. "Die bessere Ausgangsposition hat weiterhin der Gegner." Psychologisch sieht Labs sein Team aber im Vorteil. "Obwohl wir von der Wedeler Niederlage wussten und damit plötzlich wieder Aufstiegschancen hatten, war von Druck nichts zu spüren. Für mein Gefühl spielte meine Mannschaft sogar etwas zu cool. Ich hatte aber nie das Gefühl, die Partie verlieren zu können."

Günstig für das Selbstvertrauen wirkte sich die Führung in der Anfangsphase aus (4:2), in der Julia Kögel mit den ersten vier Treffern Akzente setzte. In Abwesenheit der verletzten Lena Radlof übernahm sie als Spielmacherin Verantwortung und erzeugte viel Druck im Rückraum. Dass Iske Eckermann (holte drei Siebenmeter heraus) nicht als Schützin erfolgreich war, fiel mithin nicht ins Gewicht, zumal Imke Stoetzer dreimal traf. Stark auch, dass von den Außenpositionen acht Tore gelangen. Zudem hob Labs die Leistung seiner Torfrau heraus. Da Manuela Pacher (Rippenbruch) pausierte und Petra Hünecke aus der zweiten Mannschaft sich nicht festspielen sollte, musste er sich auf die A-Jugendliche Christiane Hübschmann verlassen, und die enttäuschte den Trainer nicht. "Sie hat ein grandioses Spiel gemacht", so Labs.

Probleme bekam die ATSV-Crew eigentlich erst in der Schlussphase, als der Gegner offensiv zu decken begann. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Gastgeberinnen schon von 19:16 auf 23:16 abgesetzt.

Die Ahrensburger Tore warfen: Silke Schöning (8/2), Julia Kögel (6/3), Nadine Siemsen (4), Marion Nommensen, Imke Stoetzer (je 3) und Simona Stahl (1).