Handball: 23:27 gegen den SC Alstertal-Langenhorn. Kaum jemand hatte Normalform: Oberliga-Frauen des ATSV scheiden im Viertelfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs aus.

Ahrensburg. "Die Chance, das Halbfinale zu erreichen, war groß. Aber wir hätten einen Sieg nicht verdient gehabt." Tilo Labs, Trainer der Handball-Frauen des Ahrensburger TSV, wollte nach dem 23:27 (10:16) im Hamburger Pokalwettbewerb gegen den SC Alstertal-Langenhorn nichts beschönigen. Sein Team sei gegen den designierten Absteiger aus der Regionalliga weit unter seinem Leistungsvermögen geblieben. "Kaum eine Spielerin hatte Normalform", sagte der Coach.

Das Dilemma begann in der Abwehr. Zwar erwies sich das Defensivkonzept von Labs, das Aufbauspiel der Gäste mit einer offensiven 3:2:1-Formation zu stören, als grundsätzlich richtig. Individuelle Fehler auf den Halb- und Außenpositionen ermöglichten dem Gegner aber immer wieder leichte Tore aus der Nahwurfzone. Hinzu kam die anfängliche Unentschlossenheit bei der Bekämpfung der Rückraumschützinnen Maike Wieding und Katja Bernreuther. Weil die bei Freiwürfen fast unbehelligt zum Wurf kamen, lagen die Ahrensburgerinnen schon zur Pause mit 10:16 zurück.

Was möglich gewesen wäre, wenn der Oberligazweite konstanter gespielt hätte, wurde im Verlauf des zweiten Durchgangs deutlich, als der ATSV einen 12:19-Rückstand auf 20:21 verkürzte. In dieser Phase spielten die Stormarnerinnen in der Abwehr mit mehr Körpereinsatz, Daniela Laupichler im Tor steigerte sich, die Tempogegenstöße klappten, und auch das Positionsspiel führte dank Durchbrüchen und Kreisanspielen immer wieder zum Erfolg.

Was jedoch fehlte, waren die Tore aus dem Rückraum. "Entweder wurde überhastet oder stereotyp und schwach geworfen oder die Verantwortung auf die Außenspielerinnen abgewälzt", kritisierte Labs seine Aufbaukräfte. "Natürlich hätten wir mehr Tore von außen werfen können, aber unsere Möglichkeiten von dort sind ja bekanntermaßen derzeit beschränkt."

Ins Bild paßten auch drei vergebene Siebenmeter von Silke Schöning, Kim Schmidhuber und Julia Kögel. Den besten Eindruck aller ATSV-Spielerinnen hinterließ noch Nadine Grunwald, die in der Deckung souverän agierte und im Angriff zwei Tore vom Kreis warf.

Spielverlauf: 0:2, 1:2, 4:5, 6:9, 9:11, 9:15, 10:16 - 12:16, 12:19, 15:19, 16:21, 20:21, 21:22, 21:26, 23:27

Die weiteren Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Silke Schöning (6/1), Julia Kögel (5), Bettina Winterberg (3), Lena David, Kim Schmidhuber (je 2/1), Simona Stahl, Anne Sibrins und Cathrin Buchholz (je 1).