Ahrensburg. Wenn die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV spielen, sind Sören David und Sönke Thom meistens Leidensgenossen. Der Ehemann von Lena David und der Freund von Silke Schöning fiebern mit, wenn es für ihre besseren Hälften um Oberligapunkte geht. Das ungefährdete 24:19 (13:7) beim TH Eilbeck erlebte Thom allerdings ausnahmsweise nicht live. Der bekennende Fan der HSV-Fußballer, der den ATSV bei der Sponsorensuche unterstützt und im organisatorischen Bereich hilft, saß zeitgleich in der Münchner Allianz-Arena und sah den 2:1-Sieg der Hamburger beim FC Bayern. "Er hat aber gleich nach dem Abpfiff angerufen und sich nach unserem Spiel erkundigt", sagte Tilo Labs.

Der Coach konnte fast nur Positives berichten: "Wir waren im Angriff ja gar nicht nicht auf unser Positionsspiel angewiesen - so gut klappte das Konterspiel mit erster und zweiter Welle. Und führte das nicht sofort zum Ziel, brauchten wir nur wenige weitere Ballpassagen, um zu Treffern aus der Nahwurfzone zu kommen."

So hoffte der ATSV-Trainer beim Stand von 20:11 (45. Minute), daß seine Mannschaft mal wieder die 30-Tore-Grenze überschreiten würde. Weil jedoch die Konzentration etwas nachließ und das Schiedsrichtergespann Jäger/Kahl seine Linie nicht durchhielt, beim betont bedächtigen Aufbauspiel des Gegners auf Zeitspiel zu erkennen, fiel das Endresultat mager aus.

Viel mehr war jedoch an der Leistung des Tabellenzweiten nicht zu kritisieren. Mit der aggressiven 3:2:1-Abwehrformation störte der ATSV von Anfang an den Spielfluß des Gegners, kam zu Ballgewinnen und münzte diese in einen 8:2-Vorsprung um. Der Versuch der Hamburgerinnen, Lena David im linken Rückraum früh zu stören, um den ATSV aus dem Konzept zu bringen, schlug fehl. "Über unsere linke Seite lief zwar nicht fiel", räumte Labs ein, "die Räume auf der anderen Seite waren aber entsprechend groß, so daß wir zu vielen einfachen Durchbrüchen kamen."

Bettina Winterberg nahm diese Chance allerdings nur selten wahr. Wegen einer Stauchung des Mittelfingergrundgelenks an ihrer Wurfhand hatte sie Probleme bei der Ballführung. Abstimmungsprobleme waren bei Katja Voigt zu beobachten. Der 29jährigen, die wegen einer Knieverletzung mehrere Monate pausiert hatte und erstmals wieder mit von der Partie war, merkte man die fehlende Wettkampfpraxis noch an. "Ich bin aber froh, daß sie wieder dabei war und hoffe, daß sie sich nun mit Spielen in der zweiten Mannschaft wieder an ihre Bestform heranarbeitet", sagte Trainer Labs.

So wie Linksaußen Anne Sibrins, die deshalb auch am kommenden Mittwoch (20 Uhr, Heimgartenhalle) zum Kader gehört, der im Viertelfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs auf den Regionalliga-Vorletzten SC Alstertal-Langenhorn trifft. "Sie hätte aber auf jeden Fall gespielt. Sie war auch in den vorangegangenen Pokalspielen dabei, weil sie den Kontakt zum Team nicht verlieren soll", erklärte der Coach.

Beim Spiel gegen die Alstertalerinnen wird neben dem Handballspieler Sören David dann auch wieder Fußball-Fan Sönke Thom auf der Tribüne sitzen und für die ATSV-Frauen kräftig die Daumen drücken.

Die Tore für den Ahrensburger TSV warfen: Silke Schöning (9/davon 4 Siebenmeter), Julia Kögel (4/1), Kim Schmidhuber, Nadine Grunwald (je 3), Bettina Winterberg (2), Simona Stahl, Katja Voigt und Lena David (je 1).