Ahrensburg. Ein Mann namens Robert Heinrich war Mitte Dezember 2003 das kämpferische Vorbild für seine Handball-Kameraden vom Ahrensburger TSV. Beim 27:21 im Regionalligaspiel gegen den SV Fortuna '50 Neubrandenburg warf er elf Tore und hielt die Hoffnungen auf den Klassenverbleib zumindest vorübergehend aufrecht. Einen Heinrich bräuchte an diesem Sonnabend (19 Uhr, Brodaer Straße) auch der aktuelle ATSV-Trainer Jens Lüdtke. In der Regionalliga-Abstiegsrunde muß sein Team in Neubrandenburg unbedingt gewinnen, um sich noch eine kleine Chance im Abstiegskampf zu erhalten.

Daß ausgerechnet jetzt sein bester Spieler Thiago Santos auszufallen droht, schmerzt Lüdtke besonders. Der quirlige Linksaußen und offensive Abwehrspieler liegt schon fast eine Woche lang mit Grippe im Bett. "Da werde ich kein Risiko eingehen", sagte Lüdtke. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Patrick Ranzenberger, Andre Buschmann und Torwart Steffen Reider.

Obwohl seiner Mannschaft nur noch Siege helfen, will Lüdtke seinen Spielern jeglichen Druck nehmen. "Es wird bis auf einige Hinweise zu Einzelspielern keine besondere Einstellung auf den Gegner geben. Wir wollen uns auf unser Spiel konzentrieren." Der Gegner, der nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat, steht ebenso mit dem Rücken zur Wand. "Wenn wir gewinnen, ist für uns aber noch alles drin", meinte Fortunas Teammanager Michael Schröder optimistisch.

Wie Ahrensburgs Coach einer Videoaufzeichnung entnahm, verfügen die Neubrandenburger über eine sehr robuste Mannschaft mit wurfstarken Rückraumspielern. "Spielerisch werden wir wenig zu befürchten haben", sagte Lüdtke. "Aber in der Abwehr werden wir enorm gegenhalten müssen, um bestehen zu können." Deshalb bedeutet die erneute Absage von Ex-Bundesligaspieler Holger Menke, der ursprünglich alle Partien der Abstiegsrunde absolvieren sollte, eine weitere Schwächung. "Dann müssen eben andere in die Bresche springen", sagte der Trainer.