Ahrensburg. Die Handball-Frauen des Ahrensburger TSV haben ihre Ausgangsposition im Kampf um die Oberliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga Nordost verbessert. Dank der überragenden Torhüterin Daniela Laupichler, die 20 Bälle (darunter drei Siebenmeter) abwehrte, setzte sich das Team von Trainer Tilo Labs beim Tabellenführer Hamburger SV mit 16:15 (9:8) durch und verkürzte als Zweiter den Abstand zum Spitzenreiter auf zwei Punkte.

"Die Fehler, die uns im Angriff unterlaufen sind, haben wir zum Glück in der Abwehr wettgemacht", resümierte Labs das vom Niveau her eher enttäuschende Topspiel. "Spitzenpartien sind nur selten gute Spiele", sagte der Coach. Mit den technischen Fehlern seiner Mannschaft, die sich vor allem in der zweiten Halbzeit häuften und auf 19 summierten, konnte er jedoch nur leben, weil am Ende ein glücklicher Sieg heraussprang. Gegen einen HSV in Bestbesetzung, also mit den ehemaligen Bundesligaspielerinnen Marion Werner und Silke Schwarzer, hätte wohl auch Laupichler nichts retten können.

So aber wurden die Ahrensburgerinnen in der Deckung vor keine unlösbare Aufgaben gestellt, zumal die einstige Buxtehuder Rückraumspielerin Regine Teschke in der Anfangsphase zweimal nur die Latte traf und einmal übers Tor warf. "Es hat sich als richtig erwiesen, sie nicht in kurze Deckung zu nehmen und bei der 6:0-Abwehr zu bleiben" sagte Labs.

In den letzten zehn Minuten allerdings war das mit zunehmender Spieldauer im Angriff immer einfallsloser und fehlerhafter agierende ATSV-Team auch auf das schwache Schiedsrichtergespann angewiesen. Die Gastgeberinnen, die acht Zeitstrafen (der ATSV erhielt keine einzige) und strittige Siebenmeter-Entscheidungen zu kompensieren hatten, standen in der Schlußphase selten mit sechs Spielerinnen auf dem Feld.

Nachdem Bettina Winterberg, die treibende Kraft im Rückraum, und Silke Schöning mit Tempogegenstößen und verwandelten Strafwürfen ihr Team nach einem 11:12-Rückstand mit 15:12 in Führung gebracht hatten, schienen die Stormarnerinnen jedoch plötzlich Angst vor dem Erfolg zu bekommen. Offenbar hatte die Anweisung von Labs, aus dem Rückraum nur noch sichere Chancen wahrzunehmen, seine Schützlinge gelähmt.

Während zuvor noch Karin Mahn mit vier guten Würfen am Pfosten und an Torfrau Maike Koberg gescheitert war, traute sich aus der Distanz niemand mehr etwas zu. Es bedurfte letztlich einer personellen Überzahl von 6:4 und eines Durchbruchversuchs von Winterberg, der zum Siebenmeter führte, um die Weichen auf Sieg zu stellen. Weil Silke Schöning nervenstark zum 16:15 verwandelte, dürfen die Ahrensburgerinnen weiter an den Wiederaufstieg glauben, zumal Mitkonkurrent HSG Rissen/Wedel patzte.

Zwar sollte auch der Kommentar von HSV-Teammanagerin Ursula Benad ("Ich sehe uns nicht als Meister") Mut machen, ohne eine Steigerung im Positionsspiel jedoch wird der ATSV wohl kaum den Aufstieg schaffen können.

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Silke Schöning (9/4), Bettina Winterberg (3), Lena David (2), Karin Mahn und Simona Stahl (je 1).