Handball: ATSV-Männer feiern 27:25-Erfolg über die SG TMBW Berlin. Die Mannschaft von Trainer Lüdtke startet erfolgreich in die Abstiegsrunde der Regionalliga.

Ahrensburg. "Jetzt einen Sieg in Ludwigsfelde - und wir sind wieder richtig im Geschäft." Jens Lüdtke, Trainer der Handball-Männer des Ahrensburger TSV, zeigte sich nach dem 27:25 (17:15) zum Auftakt der Abstiegsrunde in der Regionalliga Nordost gegen die SG TMBW Berlin bemerkenswert gelöst. "Wir haben gegen einen unangenehmen Gegner die Oberhand behalten, obwohl wir zahlreiche Schwächen offenbart haben und in den letzten zehn Minuten drei Zeitstrafen zu überstehen hatten. Das macht Mut für den Rest der Saison."

Dabei sah es lange Zeit nach einem klaren Ahrensburger Erfolg aus. Die Berliner kamen gegen die aufmerksame und flexibel offensive 6:0-Abwehr der Gastgeber kaum zu gefährlichen Aktionen und wurden über Tempogegenstöße ausgekontert. Vor allem dank des überragenden Thiago Santos zogen die Hausherren nach einer Viertelstunde auf 8:3 davon.

Doch statt mit diesem Erfolgsrezept fortzufahren ließ sich das Lüdtke-Team in der Defensive vom betulichen Aufbauspiel des Gegners einlullen und büßte Treffer um Treffer seines Vorsprungs ein. "Wir waren einfach im Mittelblock und auf den Halbpositionen nicht mehr aggressiv genug und haben die Gäste quasi zum Torewerfen eingeladen", analysierte Lüdtke.

Hinzu kam, daß der sonst so zuverlässige Torwart Steffen Reider nicht ins Spiel fand und im Gegensatz zu seinem Gegenüber Björn Schumann kaum einen schwierigen Ball parieren konnte. Die gute Wurfquote von Linkshänder Jens Leichnitz im rechten Rückraum, einige gute Aktionen von Robert Delinac auf der linken Seite und die Treffer von Wirbelwind Santos reichten aber, um mit einer Führung in die Pause zu gehen.

Obwohl sich die Berliner anschließend in der Deckung besser organisiert zeigten und kaum noch Aktionen aus dem Rückraum zuließen, blieb der ATSV weiter vorn - auch weil sich Reider im Tor steigerte. Der Vorsprung schrumpfte jedoch.

Lüdtke varierte im Mittelblock, stellte Christoph Palder an die Seite von Ex-Profi Holger Menke und beorderte später Santos als offensive Spitze vor die Abwehr. Den Versuch mit Palder brach der Coach jedoch schnell wieder ab, weil der schlaksige Rückraumschütze vorn zu schlecht abschloß und hinten zu langsam agierte. Santos hingegen störte die Kreise des Berliner Spielmachers George Abu-Bonsrah effektiv. Da jedoch Andre Peter auf der Halbposition versagte und seinen Gegenspieler zu Durchbrüchen ermutigte, verfehlte die Maßnahme letztlich ihre Wirkung. Lüdtke: "Die restlichen Berliner Rückraumspieler kamen zwar spielerisch in die Bredouille, hatten es aber leicht, sich auf geradem Weg durchzusetzen."

So lagen die Stormarner plötzlich mit 22:23 hinten, und die Hoffnungen auf den Klassenverbleib waren plötzlich auf den Nullpunkt gesunken. Dann sorgten ausgerechnet der erst spät eingewechselte Feldtmann und der bis dahin enttäuschende Patrick Ranzenberger für die Entscheidung zugunsten der Ahrensburger. Feldtmann, der nach 45 Minuten die Position im rechten Rückraum übernahm und in der Deckung zumindest auf seiner Seite für Stabilität sorgte, traf zum wichtigen 26:25 und gab wenig später den Paß auf die rechte Außenseite auf Ranzenberger, der seinen Trainer mit dem 27:25 versöhnte.

"Dieser Erfolg muß der Mannschaft zusätzliches Selbstvertrauen geben", so Lüdtke. "Vielleicht ja genug, um in Ludwigsfelde zu überraschen."

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 2:2, 4:2, 5:3, 8:3, 10:6, 14:10, 14:12, 16:13, 16:15, 17:15 - 17:16, 19:16, 19:18, 21:18, 21:20, 22:21, 22:23, 24:23, 25:25, 27:25

Die Tore für den Ahrensburger TSV erzielten: Thiago Santos (10/4), Jens Leichnitz (5), Robert Delinac (4), Patrick Ranzenberger, Said Evora (je 3), Andre Peter und Marc Feldtmann (je 1).